Wegelin: Milliarden im Rauch, ein paar Millionen im Feuer
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Das soll mal jemand verstehen: Wie gross war die Empörung über die Geschäfte der Bank Wegelin in den USA. Die Schweizer Privatbank war von den US-Behörden beschuldigt worden, amerikanischen Ex-Kunden der UBS geholfen zu haben, 1.2 Milliarden US-Dollar am Fiskus vorbei zu schleusen. Nun wird der Rechtsstreit beigelegt: Mit einer Zahlung der Bank im Umfang von etwas über 50 Mio Dollar.
Wie bitte? Dem Vergleich liegt die Annahme zugrunde, der USA wären Steuereinnahmen von 20 Mio Dollar entgangen. Der Gewinn, den Wegelin mit US-Kunden erzielt hat, wird für acht Jahre auf knapp 16 Mio Dollar veranschlagt. Hinzu kommt eine Busse von 22 Mio Dollar.
Alles Zahlen, die in keiner Weise zu den kolportierten 1.2 Milliarden Steuergeldern passen, oder? Nun, es ist sicher Teil der Pervertierung, wenn 50 Mio “nicht mehr der Rede Wert” erscheinen, aber Tatsache bleibt schon, dass da mit riesigem Gedöns drein geschlagen wurde. Wegelin wird nach der Begleichung der Angelegenheit die eigene Banktätigkeit ganz einstellen, Ex-Teilhaber Hummler ist aus Rang und Traktanden gefallen. Es bleibt also ganz sicher ein riesiger Flurschaden, auch für die Direktbeteiligten, und der Image-Verlust Schweizer Privatbanken wird auch in keiner Weise verschwinden. Der Berg hat zwar eine Maus geboren, aber das geschaffene Monument der Schweizerischen Bankenschäbigkeit wird dadurch auch nicht nieder gerissen.
Auf die Diskrepanzen zwischen Verlautbarungen und Resultaten hinzuweisen, ist dennoch wichtig. Denn mit dem Druck der Justiz wird Politik gemacht. Je länger je mehr. Wenn das Beispiel Schule macht, geht die Rechtssicherheit (nicht nur die internationale) flöten. Nicht nur für Steuerhinterzieher.
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finews.ch – Der Bluff der US-Steuerbehörden
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