Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Was wir uns vorrechnen lassen, und was nicht

∞  5 Februar 2012, 16:00

Der neueste Beitrag, auf den ich im Zusammenhang mit den Diskussionen rund um die Kostenvergleiche der verschiedenen Energiequellen hinweisen möchte, nach denen regelmässig festgestellt wird, jede andere Form der Energieeinspeisung wäre gegenüber Atomstrom um ein Vielfaches teurer.
Das mag ja vielleicht stimmen, aber das, was wir bezahlen, ist nicht das, was es kostet. Den grossen Rest werden wir auf Umwegen bezahlen, denn am Ende sind wir als Steuerzahler am Zug:

Das Ende einer französischen Mär [via mycomfor]:

Daraus wird nicht nur deutlich, dass bisher der Anstieg der Kosten der Atomstrom-Produktion in naher Zukunft bisher falsch berechnet wurde; sondern es wird auch offenkundig, wie skandalös die interessierte Atomstrom-Lobby und der Staat, der diese Energie förderte, mit der Umwelt und damit mit uns umgeht:

Ende 2020 werden 22 der auf 30 Jahre konzipierten 58 Reaktoren in Frankreich 40 Jahre alt sein. Eine Lebensverlängerung über 40 Jahre (bis 60) gilt als möglich, aber auch als problematisch. Und jetzt kommt’s:

Zuverlässige Kostenvoranschläge über die Stilllegung der Reaktoren und die Finanzierung der Endlagerung von radioaktivem Abfall liegen noch keine vor. Sie wurden jetzt in Auftrag gegeben.

Jetzt kann man über die Politik schimpfen. Elend steht es aber um uns alle. Denn dass wir hier nicht aufschreien und verhindern wollen, dass uns die Politk gegen die Wand fährt, das hat damit zu tun, dass wir gar nicht fähig und willens sind, Konsequenzen jenseits unserer unmittelbaren Zukunft zu veranschlagen, geschweige denn zu tragen. Es wird noch schöner: Was man uns nämlich sehr gerne vorrechnet, sind die Kosten, die bei einem Ausstieg aus der Kernenergie entstehen würden, und die Arbeitsplätze, die so verloren gehen würden.

Wo sind die Wähler, welche hier und jetzt endlich eine Politik wollen, die sich verantwortlich fühlt für ihr Handeln? Denn diese Politik braucht auch Wähler, die B zu sagen bereit sind. Also, fangen wir gar nicht erst zu schimpfen an, sondern überlegen uns, was wir wirklich wollen. Nach Tschernobyl und Fukushima, und vor …?