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Was ist die "richtige" Frauenquote?

∞  27 Juni 2010, 18:30

Im Kanton Zürich – und nicht nur da – soll die Zahl der Frauen in den Parlamenten wieder rückläufig sein. Das wird bedauert – und es mehren sich wieder die Stimmen, welche eine Quotenregelung fordern.

Und wieder einmal kann ich mich nur wundern. Wenn man über die Regel einer Quote überhaupt diskutieren will, dann müsste mal zuerst darauf geachtet werden, an was sich diese Quote denn orientieren soll? Eine Vertretung von 50% Frauen in Parlamenten zu fordern, geht einfach nicht. Damit würde man nämlich voraussetzen, dass sich gleich viele Frauen wie Männer für politische Ämter überhaupt bewerben. Das ist aber nicht der Fall. Die Ursachen dafür zu suchen und diese zu beheben ist sicher nicht falsch. Es wird diesen Unterschied aber immer geben.

Wenn man nun untersuchen will, ob Frauen in politischen Ämtern tatsächlich untervertreten sind und den Schutz einer Quotenregelung bräuchten, so kann dies doch nur dann funktionieren – und im Interesse aller Wähler sein, wenn versucht wird, eine Chancengleichheit zwischen Männern und Frauen herzustellen:
Diese Chancengleichheit aber muss danach fragen: Wenn sich 25% Frauen unter den Kandidaten für ein Parlament befinden – werden dann auch 25% gewählt?
DAS ist die Quote, die, wenn schon, am ehesten verträglich wäre mit meinem Anspruch als Wähler, mich von den bestmöglichen Kandidaten vertreten zu lassen. Ganz ehrlich ist es mir dabei egal, ob dies eine Frau oder ein Mann ist, und ich habe meine Stimme noch nie nach diesem Kriterium abgegeben, sondern stets nach dem persönlichen Hintergrund einer Person und meinem Gefühl oder Glauben, ob diese Qualifikation mich hoffen lässt, bestmöglichst vertreten zu sein.