Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Vorfreude auf einen stillen Weihnachtsbummel

∞  20 Dezember 2007, 11:19

So ganz langsam verschiebt sich die Hektik von den Büroräumen in die Einkaufspassagen… Ich erhalte vermehrt Mail-Antworten in Form von Abwesenheits-Vermerken.

Gut so. Gerade vor Weihnachten relativiert sich oft die Dringlichkeit unerledigter Aufgaben. Beklemmung will in mir nur aufkommen, wenn ich mir vorstelle, wie gehetzt so mancher durch die Geschäfte eilt, eine Liste abarbeitend…

Mein stiller Freitag, und daran denke ich immer wieder und entsprechend freue ich mich darauf, soll genau so aussehen:

Ich mische mich ins Gewühl und flaniere darin. Mein Genuss wird genau darin liegen, dass ich nichts kaufen will und muss. Nicht die stille Obstruktion suche ich darin, sondern das neue Entdecken. Die Hausecken, an denen die Feierlichkeit keine organisierte ist, die Gesichter, die entspannt wirken, die brennenden Kerzen, die nicht zum Kauf locken, die Schultern, die nicht durch die Menge pflügen sondern keine Last fühlen. Es gibt sie, diese Ruhe in allem Gewusel, und wenn sie auch nur mal darin besteht, dass sich stumme Sehnsüchte treffen und vereinen.

Wer von Ihnen hat in diesem Advent sich einmal die Zeit genommen, einen weihnächtlich inspirierten Spaziergang zu machen, als bewusste Hinwendung zu dieser Zeit und nicht im stummen Protest?

Es ist noch Zeit. Viel Zeit.
Im Grunde das ganze Jahr über, so nebenbei mal festgestellt.

Und doch ist es schön, wenn in einem solchen Fest sich die Bedürfnisse aller Menschen in einer einzigen Feier bündeln, zusammen finden. Wie schön wäre es, dies geschähe wirklich bewusst, und unsere Gesichter würden zu offenen Türen, hinter denen Wohnlichkeit und Geborgenheit wie ein Kaminfeuer lockt.