Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Verbrechen an der Natur, an uns. Zum Beispiel in der Mongolei.

∞  13 November 2013, 16:07


Bild: Thinkabout, Freundinnen, Mongolei 2006

Ich hatte das Glück, die Mongolei zweimal bereisen zu dürfen – beide Male in Begleitung von Menschen, die das Land bestens kennen und von dort stammen oder gar dort leben. Diese Reisen bleiben mir unvergesslich.

Ich habe diese Weite der Landschaft, ihre Härte und ihren Reichtum und den Rhtythmus, den sie vorgibt, um mit ihr im Einklang zu leben und sich von ihr zu ernähren, in mir aufgenommen und in mir gespeichert. Und natürlich sind für uns in unserem schönen aber engen Land die Dimensionen unheimlich beeindruckend – so viel Land für so wenige Menschen. Und doch war auch zu spüren, wie austariert das Verhälntis der Natur zu den Menschen ist, wie sich der Gleichklang zwischen Nomaden und der Natur und ihren Jahreszeiten eingespielt hat, manchem besonders harten Winter zum Trotz. Doch auch die Mongolei will reicher werden, moderner, die Jungen konzentrieren sich auf ein Leben in der Stadt, wollen Ausbildung und Anbindung an die moderne weite Welt. Im Gegenzug will diese Welt an den Rohstoffreichtum des Landes und findet dafür bestimmt genügend Mittel der Korruption, um zum Ziel zu kommen.
Dazu gehören auch Projekte, den radioaktiven Müll aus Fukushima in der Mongolei zu deponieren. Der möglichen Ungeheuerlichkeiten sind viele.

Ich trage mich daher mit dem Gedanken, dafür einen Blog einzurichten. Nicht, weil ich meine, es liesse sich damit etwas aufhalten. Ich bin zu sehr Realist. Aber wir sollten uns in unserem Wahn nach Konsum und Rohstoffbedarf schon vor Augen führen lassen, was wir der Welt laufend an Schädigungen anmassen – und dass wenig so absolut nackt und schutzlos vor uns liegt wie die Schönheit der Natur. Unsere Vorstellung und Möglichkeit vernetzten Denkens ist so rudimentär, dass wir, selbst wenn wir es wollten, gar nicht ermessen können, was wir mit unseren Eingriffen in die Natur auslösen. Nicht zuletzt, ja vor allem zu unserem eigenen mittelfristigen Nachteil.