Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Verantwortung annehmen, fremde Erwartungen ablehnen

∞  12 Mai 2013, 07:58

SMS zum Tag:

Verantwortung: Wer sie spürt, schwebt zwischen Antrieb und Bürde.
Und wer sie wahrnimmt, muss deswegen nicht fremde Erwartungen zu den eigenen machen.

Sportclubs haben heute oft grösste Mühe, noch Mitglieder für Vorstandsarbeit motivieren zu können (und Gemeinden finden kaum mehr Gemeinderäte). Hat man also Menschen unter sich, die sich ernsthaft darüber Gedanken machen, wie ihre Arbeit für die Gemeinschaft beurteilt wird, so sollte man sich nicht zurück halten, wenn es darum geht, diese Arbeit mit Anerkennung und Dank zu honorieren. Schaut man genauer hin, ist das auch nicht schwer: Es steckt eine ganze Menge dahinter, einen Sportbetrieb für ein paar Hunderstschaften punkto Infrastruktur und Progammgestaltung am Laufen zu halten, geschweige denn, ihn zum Laufen zu bringen. Und wenn sich dann solche Menschen auch noch fragen, ob ihre Arbeit am Ende rein objektiv dem Verein eine positive Entwicklung erleichtert hat, so steckt darin nie einfach Selbstdarstellung und Ego, sondern auch die Sorge, angenommene Verantwortung auch wahr genommen zu haben. Verantwortung, die auch zur Last werden kann, denn flugs sind da Entscheidungen zu treffen, mit denen man plötzlich sehr allein ist und von denen man vorher als einfaches Mitglied der Gemeinschaft selbst keine Vorstellung hatte.

Wir haben so schnell erkannt, was fehlt – aber wäre es tatsächlich so leicht, für Abhilfe zu schaffen?

Unsere Erwartung ist nicht per se die Verantwortung der anderen. Unsere Erwartungshaltung kann uns auch selbst in die Pflicht nehmen.