Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Unseren Rohstoff mehren, aber plötzlich!

∞  14 Mai 2010, 20:45

Ich träume mal ein wenig, in Zeiten von Finanz- und Euro(pa)-Krisen…:
Wir haben keine oder nur ganz wenige Rohstoffe. Wir haben womöglich bald keine so stabile Währung mehr… Wir haben hohe Löhne (sagen die andern unter uns). Wir sind also zu teuer, haben nichts, wofür man uns schuften lassen könnte im eigenen Land. Da ist guter Rat teuer. Wie wäre es mit Bildung? Eine gute Bildung garantiert

– qualifizierte Ausbildungschancen für den internationalen Arbeitsmarkt

– Selbstbewusstsein und Eigenidentiät für eine flexible Einstellung auf wechselnde Anforderungen

– ein Bewusstsein für die erhaltenswerten Prinzipien unseres Gemeinwesens

– die Erhaltung des Arbeitsfriedens, der neben der Qualität der Arbeit deren Lohn stützt.


Und was tun wir? Bildung ist ein politisches Thema. In Parteiprogrammen. Bei rechten Parteien, die anhand der öffentlichen Schulen vorzeigen wollen, dass diese, wie alles andere im Staat, nichts taugen.
Es muss also auch bei der Bildung gespart werden. Das sieht dann unter Umständen so aus:

An einem grossen Gymnasium wird dem Lehrkörper vorgerechnet, wieviele Millionen er zukünftig einzusparen hat. Und die Menschen, die diesen Lehrkörper bilden, fragen sich derweil, wie sie ihren Lehrauftrag denn, bitteschön, so noch erfüllen sollen, nachdem es aktuell schon kaum mehr zu schaffen ist.
Am schwarzen Brett im Lehrerzimmer kann man dann lesen, dass in der kantonalen Verwaltung sieben zusätzliche Stellen geschaffen worden sind. Wofür weiss keiner so richtig. Wenn auch immer hübsch eine Funktion bei der betreffenden Verwaltungsperson aufgeführt ist. Augenscheinlich beschäftigen sich diese Personen mit neuen interessanten Lernprogrammen, welche die Lehrer anschliessend mit weniger Geld umzusetzen haben…
Papier ist geduldig – die Gesellschaft offensichtlich auch.

Sollten nicht ganz bewusst die Bildungsbudgets in unserem Land deutlich nach oben geschraubt werden – und jene Politiker, die sich am uneffizienten Staat stören, darauf verpflichtet werden, dass sie dann, bitteschön, diese Missstände aufzudecken und zu bekämpfen haben – ohne deswegen den Grundgedanken einer guten Bildung für alle zu verraten. Geld, das gesprochen worden ist, bleibt auch weiterhin der Verantwortung der Politik übertragen – und diese hat dafür zu sorgen, dass dieses Geld beim Lehrer und beim Schüler ankommt, und nicht versickert.