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Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Uli Hoeness und sein volles Haus

∞  6 Oktober 2012, 17:31

Der FC Bayern hat heute zum 192. Mal in Folge in einem ausverkauften Stadion gespielt. Erfolg zieht an, möchte man meinen – und das abhaken. Aber das hiesse, die ganz besondere Leistung dieses Vereins nicht zu würdigen:

Der verehrte, oft aber in Deutschland wegen seiner häufigen Dominanz und finanziellen Potenz ungeliebte FC Bayern ist das Produkt vieler kompetenter Köpfe und einer Historie, in der die Führungspersonen immer lange beim Verein gehalten werden konnten. Allen voran Uli Hoeness. Keine andere Führungsfigur in Deutschlands Fussball hat so ein feines Gespür dafür, was sein Club gerade für eine Tonlage braucht. Bei jedem anderen würde die Nähe zur Mannschaft ein Indiz für fehlende Distanz und Übersicht sein, Hoeness aber fällt es nicht schwer, dabei den Blick von oben beizubehalten. Oft drückt er gerade dann auf den Lautsprecher, wenn eigentlich alle meinen, man hätte jeden Grund zur Zufriedenheit.

Der Leistungsgedanke wird vom FC Bayern angenommen, geradezu zelebriert und von Uli Hoeness personifziert. Aber da ist noch etwas anderes: Uli Hoeness ist auch ein Patron. Wer bei Bayern persönliche Probleme bekommt und sich helfen lässt, kann sich ganz sicher sein: Der Chef wird ein Auge zudrücken, Lösungen suchen und dem betreffenden Angestellten die Erfahrung schenken, dass der FCB auch eine Familie ist.

istockphoto.com/koun

Keiner hat so breite Schultern wie dieser Chef, wenn es darum geht, sich vor jemanden zu stellen.

Dieser Mann ist hemdsärmelig – aber auch deswegen, damit sein grosses Herz genügend Platz zum Schlagen hat. Und da kann er noch so rot anlaufen und gallig werden nach einem Spiel. Ich weiss es trotzdem.

Thinkabout, Dortmund-Fan


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