Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Tibet wühlt mich auf

∞  17 März 2008, 09:47

Ich habe mir das bisher nicht eingestanden. Aber die Unruhen in Tibet gehen mir tatsächlich unheimlich nahe. Es liegt ein schwerer grauer Druck auf meinem Gemüt, ich kann’s nicht ändern, noch richtig schlüssig erklären.

Meine Beziehungen zu Tibet und vor allem zum tibetischen Buddhismus sind nicht organisch gewachsen, aber immer, wenn ich damit in Berührung komme, fühle ich mich angesprochen. Und unsere Reise nach Ladakh, die Himalaya-Provinz Indiens in der Nachbarschaft zu Tibet, wo der tibetische Buddhismus frei von Repression gelebt werden kann, wird mir immer eine Quelle der Inspiration bleiben.

Wann immer ich hier bzw. in meinem alten Blog über China bzw. Tibet oder den Dalai Lama geschrieben habe, war das Echo eher verhalten. Ich kann das gut verstehen. Ohne persönliche Bezugspunkte ist dies ein Völker-Konflikt wie jeder andere auch. Aber es bringt mich in eine Distanz zu meiner Leserschaft, die mir zeigt, dass ich meine emotionale Betroffenheit immer erst mit mir selbst ausmachen muss.

Noch weiss ich nicht, ob das eher zu mehr oder zu weniger Einträgen hier führen wird. Für den Moment ist es auf jeden Fall wichtig, dass ich mir eingestehe, wie sehr mich die Ereignisse in Tibet bedrücken. Und wie sehr mich unsensible Kommentare oder Berichte zu den Ereignissen zu beschäftigen vermögen.