Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Texte, lang oder kurz, und wie nachhaltig?

∞  19 Mai 2007, 14:57

Ganz zu Anfang meines Bloggens schrieb ich am 18.10.04:

Es fehlen mir die Themen für grosse Würfe? Sei kein Prahler und gestehe die Schwierigkeit, das Besondere im Alltag nicht nur zu erkennen sondern auch zu zeigen, zu beschreiben.

Natürlich würde auch ich am liebsten Bücher schreiben. Was heisst Bücher? DAS Buch schlechthin, das die Menschen vom Fernseher weglockt und vom PC und sie die Nase zwischen zwei Kartondeckel stecken und die Welt der Imagination entdecken lässt – und sich selbst und alles, was einen die Zeit vergessen und sich selber finden lässt.
Aber meine Geschichten, so ich sie denn mal schreibe, wirken oft etwas konstruiert. Zumindest die Zeit ist nicht reif dafür. Gerne darf man mich ob solcher Gedanken und Ziele gleich partout einen Angeber nennen. Ich gebe zu: Ich denke gerne gross. Habe Ansprüche an mich selber, will aber nicht anmassend wirken.

Stattdessen übe ich mich gerne in den scheinbar kleinen Dingen, die so gross sein können:
Das Besondere im Gewöhnlichen entdecken, das ist nicht wenig. Ganz im Gegenteil. Es ist sogar vielleicht mit das Wichtigste überhaupt.
Es ist ja nicht zuletzt mein eigenes Problem, wenn es mir mit kurzen Texten so geht, dass ich mich zwar angeschubst fühle durch sie, das durchaus, aber dann bin ich weg und vergesse auch wieder. Eine Geschichte aber, ein Buch, das bindet mich über Tage, fesselt mich, da bleibe ich in gewissem Sinne dabei und meine Gedanken bekommen eine Perlenschnur, an der sie sich aufreihen können.

Nur gilt auch: Einge Geschichte geht so pfleglich mit mir um, stösst so Vieles nur an, dass die dazu gehörigen Gedanken auch einfach schlicht unterhalten mögen, über die Themen hinweg gleiten und sie auch links liegen lassen.
Wie könnte es auch anders sein? Jeder Text ist nur ein Angebot. Lesen müssen Sie selbst. Und denken und fühlen auch. Schön, wenn der Text, in welcher Form auch immer, wenigstens dazu einlädt.
So ist dieses Blog perfekt für mich. Und manchmal spreche ich hoffentlich solche Einladungen aus.

So oder so aber ist dieses kleine Projekt eine ständige Einladung an mich selbst, in meinem Schreiben mit Wahrhaftigkeit nach mir selbst zu fragen.

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Erschlagen werden wollen Sie ja auch nicht gerade, nicht wahr?


gefunden bei: Jakob Nielsens Alertbox