Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Tages-Geticker vom 3. Februar 2009

∞  3 Februar 2009, 17:39

Während wir Hobby- und Freizeitblogger uns ärgern mögen, wenn uns keiner ernst nimmt, gibt es so manchen freien Journalisten, der gleiches in Bereichen erlebt, in denen er seine Brötchen verdienen muss. Es ist für mich unter aller Würde, dass ganz offenbar viele “Freie” der Begleichung offener Honorarrechnungen durch Redaktionen regelmässig hinterher hecheln müssen. Und es ist vor allem kurzsichtig:

Redaktionen missachten damit den Wert einer Arbeit, von dessen Gehalt sie im Grunde selber leben. Wie will ein Redaktor noch den Wert journalistischer Arbeit auf Dauer einfordern bzw. für den eigenen Berufsstand reklamieren, wenn es nicht mal die Gilde selbst schafft, seinesgleichen wenigstens innerhalb der knappen Honorarstrukturen korrekt zu entlöhnen? Eine Salär-Organisation einer Zeitung, die zwar freie Arbeit einkauft, sie aber nicht korrekt und zügig abrechnet, bindet damit Energie, die nicht schöpferisch eingesetzt werden kann und am Ende dem Blatt fehlen wird. Das lässt sich zwar auf keinem Excel-Sheet schlüssig nachrechnen, ist aber offensichtlich. Oder sollte es zumindest sein… [Gedanken zu Artikeln in der Medienlese.

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Die Zeit kann ein Freund sein, schnappe ich auf. Komisch. Meist ist sie das Gegenteil. Eine ständige Bedrohung, weil immer zu knapp.

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Im Super-G-WM-Rennen der Frauen fahren die Schweizerinnen entweder zu langsam oder ganz an den Stangen vorbei. Viele andere Favoritinnen auch. Das Wetter bzw. die sich ändernden Lichtverhältnisse und eine immer ruppiger werdende Piste begünstigen die Erstgestarteten. Dass sie am Ende dennoch nicht die Allererste stellen, liegt an Lindsay Vonn. Die Frau hat gerade heute ihre ausserordentliche Klasse bewiesen – und als einzige Top-Fahrerin den Verhältnissen getrotzt.

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Die Arbeit für die Blogbibliothek verschafft mir das Privileg, regelmässig Perlen entdecken zu dürfen. Ich kann nur ganz knapp der Versuchung widerstehen, hier schon den Schleier über eine weitere solche Perle schon zu lüften…

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Im Werk meines Arbeitgebers in der Slowakei haben sie unter dem Energie-Kollaps im Osten gelitten. Klapps hat es gemacht, und nix ging mehr. Traurig hingen die Produkte halbfertig auf den Maschinen. Und blieben da. Zwei Wochen lang. Jetzt sind sie fertig produziert. Und ich bin es auch. Fertig nämlich. Die Dingers endlich in Händen, haben sie in der Konfektionierung den Massstab verkürzt – und das Zeugs zu klein zugeschnitten.
Wäre das in China auch passiert?
Ich bin ja schon still. Ich sowieso.
Aber peinlich ist das schon! Saupeinlich sogar.
Eigentlich möchte ich Eloquenz nicht dafür einsetzen, solches einem Kunden erklären zu müssen…


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Zeit haben, um schnell zu sein und genau... veilleicht auch ein Privileg?