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Notiz: Steve Jobs: Wie öffentlich soll eine Grabrede sein? Oder werden?

∞  1 November 2011, 10:30

Steve Jobs war eine öffentliche Person. Das ist richtig. Ob es auch richtig ist, deshalb aus einer Grabrede für eine solche Person zu zitieren, wie es die New York Times getan hat – und nach ihr viele andere Medien – natürlich – auch? Irgendwie scheint mir, dass solche Worte noch so behutsam gesprochen werden können – sie gehören nicht in die Welt hinaus getragen. Sie sind privat und berühren einen Teil einer Person, an dem wir alle keinen Anspruch haben. Es ist kein Messias gestorben. Sondern ein Computer-Marketing-Genie. Er ging einen Weg voraus, den wir alle gehen müssen. Dass Menschen das Bedürfnis haben, diesem Geheimnis die Schwere zu nehmen, ist mehr als verständlich. Das aber gehört zu einer Verarbeitung, die man auf literarischem Weg seit ewigen Zeiten anstrebt – und mit religiösen Antworten erst recht. Steve Jobs ist dafür kein Ersatz, und ich bin ganz sicher, dass er das auch nicht wollte.