Steve Jobs und das öffentliche Interesse
Vom Umgang mit der Tragödie, wenn sie nur prominent genug ist.
In der letzten Ausgabe hat der Sonntagsblick ein aktuelles Bild von Steve Jobs veröffentlicht:
Eingefallene Wangen, das Longshirt und die kurzen Hosen betonen die bis auf die Knochen abgemagerten Gliedmassen. Und der Sonntagsblick schreibt, wie sehr das Bild die Apple-Fans erschreckt, und wie gross die Sorge um den Apple-Mitbegründer ist.
Ich frage: Was soll das? Steve Jobs ist ein Mann des öffentlichen Interesses. Was auch immer das heissen soll – es “begründet” auf jeden Fall, dass er sich solche Bilder von sich gefallen lassen muss. Und einmal mehr erweist sich die “Bigotterie des Boulevards”, wie ich diese Sprachrohrjournalistik “für” den menschlichen Schrecken nenne, als absolut widerlich: Anteilnahme mit den allerdicksten Buchstaben und im Grossformat. Warum? Auflage. Aber eben auch Demaskierung.
Aus dem Artikel sei der Schluss zitiert. Er spricht für sich, durch seine Gewichtung in der Formulierung, man lese einfach genau hin:
Was sieht der Messias des Computerzeitalters? Wieder etwas, was wir nicht erkennen? Die Erlösung? Den Trost? Ein neues Leben? Oder gar eine neue Erfindung?Steve Jobs, bitte kämpfen Sie um sich! Nur mit Menschen wie Ihnen werden Maschinen zu unseren Freunden.
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