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Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Sport ja, aber bitte ohne Interviews

∞  17 April 2008, 08:55

Fussballmeisterschaft, St.Gallen gegen Basel. Ein packendes Spiel, scheint es, auch in der relativ langen Zusammenfassung. Viele Chancen in der ersten Halbzeit, auf beiden Seiten. Ein gerechter Penalty-Entscheid zugungsten von St. Gallen, ein höchst diskutabler zu Gunsten von Basel (zum 2:1). Der Reporter sieht das auch so.

Alles in allem ein 4:1 am Ende für Basel, für die souveränere Mannschaft vielleicht, aber drei Tore waren sie bestimmt nicht besser.

Dann Interview mit dem Fussballspezi Salzgeber, immer nah an der Grasnarbe, und mit David Degen und Marc Schneider. Basler Frechdachs auf der einen Seite, Degen sieht immer aus wie der Lausbub, der das Ausplaudern seines neusten dreckigen Streiches nur schwer zurück halten kann. Daneben Marc Schneider, der seine Berner Ruhe in Zürich nicht verloren hat und nun in St. Gallen auch keinen Grund dafür sieht.

Der Walliser Salzgeber beginnt: Basel an diesem Tag unschlagbar, oder? Herr Schneider schaut kurz irritiert… War Salzgeber in der ersten Halbzeit auch im Stadion? Dann die Diskussion der Elfmeter. Degen hat offensichtlich seine Kontaktlinsen bereits demontiert. Kollege Marque ist ein Opfer des rutschigen Bodens, sein St. Galler Gegenspieler hat sich sträflicherweise gegen das eigene Ausrutschen nicht gewehrt, und den ausgefahrenen Arm des Basler Innenverteidigers hat Degen offensichtlich aus dem eigenen Scanningprogramm retouchiert.

Alle sehen es, da bin ich sicher. Nur die Basler Ultras werden David hochleben lassen. Wie kann man nach einem 4:1 so hochnäsig, verbohrt und arrogant auftreten?

Es kommt noch besser. Degen hat es wirklich mit den Armen. Beim Penalty für Basel sieht er jetzt den Arm, der seinem Kollegen in den Rücken gestossen wird, während wir sehen, wie der Stürmer sich prophylaktisch beim hochspringen mal buckelt und dann der Schwerkraft nachgibt, weil der Ball das auch tut, aber jenseits der Erreichbarkeitsgrenze.

Schneider hört schon gar nicht mehr hin. Und Salzgeber grinst. Dümmlich stehen damit am Ende alle da. Wir geben zurück ins Studio.