Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Spaziergang an der Reuss - in Wort und Bild

∞  11 Juni 2011, 18:41

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Ein Spaziergang an der Reuss. Es ist nicht der erste, nein, fast eine liebe Gewohnheit ist er uns geworden – weil er auch ein Begegnungspfad für Gespräche mit Freunden geworden ist. Wir sind uns gewöhnlich sehr bewusst, wie schön es hier ist. Aber wir sind in Gespräche vertieft, vielleicht fast ein bisschen betäubt von den Sonnenstrahlen, die uns blinzeln lassen, oder vom Wind, der durchs Haar fährt und die Wangen rötet.





Diesmal steht jede Wiese im Saft, kraftstrotzend farbenprächtig zeugt alles vom Leben und Wachsen. Und noch nie ist mir aufgefallen, wie sehr hier die Luft ständig vom Gezwitscher der Vögel erfüllt ist. Zum ersten Mal fällt mir der Hochstand in einer Lichtung auf: Es muss traumhaft erfüllend sein, dort zu sitzen und das Wild zu beobachten, frühmorgens oder spätabends.






Ich sehe, dass viele Wege vom Dammweg in die Senke abzweigen, immer wieder, und manchmal verschwindet der Pfad dann schon nach wenigen Schritten hinter Büschen und Bäumen. Nie sind wir an einem solchen Ort abgezweigt, haben das Unerwartete gesucht oder was Neues erwartet. Wir benützen solche Orte zum Abschalten, zum Versinken – aber man könnte auch ganz bewusst entdecken wollen, sich überraschen lassen, mal dreckige Schuhe riskieren, während oben auf dem Dammweg die schwitzenden Biker vorbei surren.



Immerhin sind wir diesmal so weit, dass wir an unserem üblichen Wendepunkt uns entschliessen, entgegen der Gewohnheit auf dem Saumweg entlang der Reuss zurück zu wandern. Es war wochenlang trocken, die Reuss führt verhältnismässig wenig Wasser, es müsste genügend trocken sein. Sonst können wir immer noch zurück auf den Damm.



Das Ergebnis ist eine schöne Wanderung auf einem verwunschenen und verwachsenen Pfad, fast ständig unter einem Blätterdach, während links neben uns der Fluss ruhig vorbei zieht. Das Licht bricht durch die Zweige, ohne uns je den Schatten zu nehmen, und ein sandiger und doch fester Boden massiert mir die Fusssohlen. Es ist ein Moment im Paradies.






Wir haben Paradiese vor der Nase, welche für andere wirklich unerreichbar sind…