Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


SMS zum Tag: Souveräne Selbstlosigkeit

∞  29 März 2013, 23:58

Selbstlose werden oft angemahnt: Lass dich nicht ausnutzen.
Die wundert’s: Wer sich so verhält aus Überzeugung, will wirklich teilen und geben. Nicht tauschen.

Es gibt eine gesellschaftliche Konditionierung unter Nachbarn, Arbeitskollegen, Gemeindemitgliedern: Willst du dass man freundlich zu dir ist, so sei es auch. Oder: Man verhält sich wohlwollend gegenüber jemandem, weil dessen Hilfe andernorts willkommen ist. Ein Geben und Nehmen, gegen das nichts einzuwenden ist. Niemand wird ausgenutzt. Manchmal mag man sich vielleicht auf die Zunge beissen müssen, aber der anderen Seite geht es womöglich genau so.

Wer viel Zeit investiert, wer teilt, grosszügig ist, mehr gibt, als man selbst geben würde, der muss zwangsläufig enttäuscht werden. Sofern er es aus dieser Motivation heraus macht, selbst dann entsprechend geliebt zu werden.

Der oder die Selbstlose kann aber auch völlig frei davon sein: Sie schenkt aus Dankbarkeit fürs Leben, als Ausdruck einer inneren Mitte, die weder Anerkennung noch Gegenleistung braucht, die keine Verträge benötigt, die sie absichern. Selbstlose kaufen sich nicht Wohlgefallen ein. Das Wort besagt es ja schon: Lose, befreit von allem Selbstbezogenen einfach tun, was richtig ist. Was man als solches erkennt, fern vom Vorteil eigener Geschäfte. Selbstlose sind Menschen, die wirklich teilen, nicht tauschen. In der Hilfe, die sie durchaus auch einfach selbst erkennen können, liegt ihnen Dank genug. Was für ein unabhängiges und erfülltes Leben!