Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


SMS zum Tag: Die Sorge vor dem Zusammenbruch

∞  18 April 2013, 07:00

Dominiert die Sorge unsere Aufmerksamkeit, ohne dass für uns gesorgt wird, ist nur eines sicher: Der Zusammenbruch.

Ich kann persönlich viel besser ein einzelnes menschliches Schicksal akzeptieren, es begleiten, ohne es unbedingt biegen zu wollen, als der Menschheit zuzusehen, wie sie sich zugrunde richtet, wie Gesellschaften ihre Gemeinschaftswerte verlieren. Ich finde es grauenhaft, was wir an Prinzipien fahren lassen können, und wie schnell.

Denn in dieser Umwelt und Umgebung müssen wir mit uns selbst zurecht kommen, und es dürfte ein fataler Irrtum sein, zu glauben, genau weil wir am Ende allein mit unserem Weg zurecht kommen müssen, wäre jede Gemeinschaft nur eine Illusion.

Tatsächlich ist es so, dass Menschen zusammenrücken, wenn sie eine Gefahr ausmachen. Wir aber leben in einem Machbarkeitswahn, der, bröckelt er, direkt in Fatalismus überzugehen scheint. Wir packen selbst die Katastrophen noch in Watte, haben Schmerzmittel gegen den Schmerz und taube Ohren für jedes Warnsignal. Wir verlernen, aus den Begebenheiten unseres Alltags Schlüsse zu ziehen. Die Vorstellung, Erlebnisse und Erfahrungen könnten so etwas wie eine Führung darstellen, tun wir als lächerlich ab.

Ich bin in Sorge um uns. Und für die Kinder meiner Generation erst recht. ich finde, wir kehren viel zu wenig vor, setzen nach wir vor keine Prioritäten, die sie nicht eines Tages fragen lassen: Wie konntet ihr nur?

Aber ich muss weniger hinsehen. Es tut mir nicht gut. Ich sollte mehr leben. Mich dort sorgen, wo Liebe Kraft schenkt. Eben: Den Energiespeichern meines eigenen Lebens Sorge tragen.