SMS zum Tag: Demut
Demut – was für ein Wort. Wir sollten es nicht fürchten, noch im Machbarkeitswahn verlachen. Wir sollten es ins Zentrum stellen und so immer ein Danke finden.
Der Golfer lernt Demut – schwärmt der Erfolgreiche im Polo-Hemd. Wo anders aber weicht die Demut dem Macherprinzip. Wir erforschen alles, entschlüsseln alles, und doch findet die Natur und unser Lebenslauf immer genug Gründe, uns die Grenzen erahnen zu lassen. Wie lebe ich erfüllt angesichts dieser Limiten? Indem ich sie verdränge und auskoste, was mir gegeben ist? Oder soll ich mich in Besonnenheit üben und angesichts des immer möglichen Wandels im Augenblick verharren und ihn ganz bewusst geniessen?
Rhetorisch tönt das, ich weiss. Aber unser bewusster Augenblick, so wie er noch verstanden werden kann, hat immer so etwas Gehetztes: Heute musst Du es möglich machen, denn was mag morgen sein?
Wir rennen förmlich nach dem Bewusstsein und haben das Gefühl, wenn das Adrenalin pumpt und das Herz klopft, dann wäre das Leben intensiv.
Es ist dann vor allem laut und eng, obwohl wir Grenzen zu sprengen meinen. Ein schlichtes Dankeschön für den Sonnenstrahl des Augenblicks schenkt sofort Intensität. Bewusstsein, das nicht erstrampelt wird, sondern angenommen, entdeckt, als Essenz, die schon da ist und auf keinem Hügel wartet. Sie muss nur gesehen und frei gelegt werden. Es ist ja möglich, dass ich dann trotzdem Lust habe, den Hügel zu erklimmen. Nur wird die Zeit, die ich dafür brauche, meinen Gewinn dabei nicht mehr relativieren können.
Bildquelle: logbuch isla volante
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