Thinkabout

Eine deutsche Ruderin des Olympia-Achters muss aus dem olympischen Dorf ausziehen, nachdem bekannt wird, dass Sie eine private Beziehung zu einem NPD-Funktionär unterhält.

Sie bekennt sich zu allen Grundsätzen der olympischen Charta und hat ganz offensichtlich über Jahre für dieses Projekt in der grossen Athletengemeinschaft eines Ruder-Achters trainiert – und gelangt nach Olympia, absolviert auch den Wettkampf, ohne dass ihr Verhalten bisher irgend jemanden zu einem Eingreifen veranlasst hat. Wahrscheinlich trainierte sie dabei mit Athletinnen, deren Abstammung unter Umständen durchaus international “eingefärbt” ist – ohne dass sie das gestört hätte.

Nun hat sie “nach einem ausführlichen und intensiven Gespräch” selbst vorgeschlagen, das olympische Dorf zu verlassen, und dies wurde von den Sportverbänden “begrüsst”.

Verzeihung, aber das hinterlässt bei mir einen schalen Nachgeschmack und ein Unbehagen: Es ist ganz offensichtlich unheimlich schwer, in Deutschland rechtsnationalen Strömungen auf einem geradlinigen Weg zu begegnen.

Wenn hier nun eine Einzelperson für eine private Beziehung, die ganz offensichtlich nicht auf ihr Verhalten als Sportlerin und Teamplayerin abfärbte, abgestraft wird, wohlverstanden für eine Liaison mit einem Mann, der einer in Deutschland nach wie vor nicht verbotenen Partei angehört, dann ist irgendwie eine Grenze erreicht, an der solche Reflexe mehr Schaden anrichten dürften, als dass sie nützen, denn damit wird der innere Zusammenhalt rechtsextremer Gruppierungen nur gestärkt: Sie sehen sich in allen Bestrebungen, mit stärkstem Korpsgeist zusammen zu halten, bestätigt.
Personen, welche sich am Rande solcher Gruppierungen aufhalten, reaktionsschnell aus der Gesellschaft zu verbannen, fördert diese Entwicklung nur und treibt der NPD Menschen zu, statt die Organisation aufzuweichen. Dies ist auf jeden Fall zu befürchten, mal abgesehen davon, dass hier wohl in einem Einzelfall einem Menschen Unrecht angetan wird.

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Link: Ruderin verlässt Olympisches Dorf
via mycomfor.com