Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Selbstvertrauen lässt eigenes Talent nicht unbeachtet

∞  27 April 2013, 07:45

SMS zum Tag:

Selbstvertrauen ist auch Vertrauen ins Geschick: Meine Aufgabe ist mir nicht Bürde, sondern wohlmeinende Lehre. Ich werde an ihr wachsen und Lösungen finden.

In der Pubertät hatte wohl nicht nur ich eine Phase, in der ich völlig neben den Schuhen stand und an mir grundlegend zweifelte. Ich traute mir nichts zu, und meine Fähigkeiten konnten noch so offensichtlich zu Tage treten, ich sah sie nicht und mass ihnen keinen Wert bei. Und vielleicht kennen Sie diese Übungen auch, die dann manchmal helfen sollten:

Eine Liste schreiben mit positiven Eigenschaften, Talenten, mit Lob, das man empfing, etc. Zwingt man sich, Larmoyanz abzulegen und genau auf sich zu schauen, so kann jeder eine solche Liste erstellen – und wird am Ende zugeben, dass er nie gedacht hätte, dass sie so lang werden könnte. Und man kann staunen, was man alles in sich vereinigt, was gerade Freunde an einem schätzen, weil sie genau dies nicht zu ihren Eigenschaften zählen können: Freunde mögen aneinander das Andere, und sie tun es ohne Neid. Und das ist gegenseitig so, und schliesst auch den ernsthaften Willen mit ein, sich den Blick des Freundes auch zu gönnen – für sich selbst. Er kann mindestens ein entry fee sein, damit es Ihnen gelingt, hinter die Wand zu blicken, die wir so gerne aufbauen – vielleicht, weil es viel zu lange her ist, dass wir erschüttert wurden durch die Erfahrung, dass ausgerechnet die liebsten und engsten Menschen in unserem Leben nicht oder zu wenig oder gar nicht auf uns setzten, uns nichts oder viel zu wenig zutrauten.

Und wie ist es denn genau mit diesen besonderen Fähigkeiten? Wird nicht manche Stärke zur Schwäche und umgekehrt, wird nicht der Mensch, der zuhören kann, vielleicht ausgenutzt – und lässt dies auch zu? Ist der Starke vielleicht zu stur, der Sensible zu weich, die Zielorientierte zu borniert und damit einsam?

Was wir mit unseren Talenten und Stärken und Besonderheiten anfangen, ist lange, bevor wir uns in irgend einem Wettbewerb erproben, eine Sache, die wir selbst massgeblich mitbestimmen. Je klarer unser Bild von unseren Eigenheiten und Stärken ist, um so mehr werden wir dort auf Freunde hören, wo wir Führung gebrauchen können, um so leichter werden wir Abneigunng oder Zurückweisung nehmen, wenn eine Zusammenarbeit nicht zustande kommt. Wir haben alle einen inneren eigenen Tritt, mit dem wir unseren Weg sicher begehen können.

Wir sollten es uns wert sein, diesen Tritt finden zu wollen – und uns dabei nicht selbst schlecht zu reden. Schon gar nicht, wenn wir die einzige Person sind, die das überhaupt macht…