Mein Schreiben. Täglich.

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Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Schwierig mit den Vegetariern

∞  8 April 2014, 14:47

Vegetarier sein ist ganz leicht. Man kann das auch praktizieren und dabei das Essen geniessen, es wirklich als einen wesentlichen Teil der Freude im eigenen Leben betrachten. Daheim. Auswärts bleibt das schwierig. Und manchmal mühsam. Auf Teigwaren und Salat reduziert zu werden, ist auf die Dauer irgendwie peinlich, vor allem, weil einem irgendwie jegliche Lust am Essen abgesprochen wird. Es tut mir auch leid, dass viele Kollegen und Freunde damit – zum Beispiel bei Gegeneinladungen – überfordert sind, und das will ich auch nicht. Das alles hat dazu geführt, dass wir in den letzten Jahren die Zahl unserer Auswärtsessen mit Freunden massiv reduziert haben (Vegetarier sind wir seit knapp nach der Jahrtausendwende). Es macht einfach allen Beteiligten so viel weniger Stress.

Angesichts meiner Wahrnehmungen frage ich mich auch, wo die 15% Vegetarier eigentlich sind, die es schon geben soll? Bitte jetzt nicht falsch verstehen: Jede Stadt hat heute wohl ein Restaurant mit einem gewissen vegetarischen Angebot – und Sie Alle dürften spontan so ein Restaurant nennen können. Aber das ist nicht das, was ich meine. Ich wünschte mir eine Kultur, die vegetarische Kost weder am Tisch noch in der Küche als Strafaufgabe verstünde, und Köche, die sich von dieser Aufgabe, variabel kreativ “auch so was” zu kochen, herausgefordert fühlen würden – und nicht beleidigt, nur weil ich das Filet verschmähe.

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