Schluss mit Grüssen
So langsam habe ich die Schnauze voll. Da sitze ich in unserem nicht übermässig grossen und daher gar nicht so – theoretisch – anonymen Hotel am späten Abend in der Nähe der Lobby. An mir ziehen vier Gäste vorbei, einem mache ich gar noch die Tür auf, weil er seinen Schlüssel nicht findet. Alle grüsse ich – keiner fühlt sich motiviert, auch nur angedeutet einen Gruss zu erwidern. Es reicht. Ich werde im Ausland nicht mehr grüssen, egal wo, es sei denn, mir wird diese Freundlichkeit zuerst zuteil. Aber ich mache mich doch nicht zum Affen! Das scheint ja auch so eine verstaubte Marotte von mir zu sein, die wieder mal beweist, wie sehr ich von gestern bin.
Aber ich bin lernfähig, füge einfach noch an, dass auch dies ein Stück Sozialleben ist, das wir verloren haben.
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