Mein Schreiben. Täglich.

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Mir fällt das oft selbst schwer genug...


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∞  30 Mai 2012, 16:52

Wir kennen es ja alle: Reperaturservice für Konsumprodutke? Fehlanzeige!

Heute haben oft nicht mal mehr grosse Kamerahersteller in jedem Land eine Service- oder gar Reparaturstelle. Nun, in meinem Metier sind die Produkte einfacher, und die Reklamationen seltener. Nicht, weil wir besser produzieren würden, sondern weil daran auch weniger kaputt gehen kann – bzw. sich eh verschleisst – weil es eben Verbrauchs- und nicht Gebrauchsartikel sind.

Heute allerdings stand ich plötzlich vor einer ähnlichen Situation:

Ein von uns gelieferter Artikel besteht – klar und auch für Laien erkennbar – aus vier Einzelteilen in einer Box. Nun bekomme ich vom Zentraleinkauf meines Kunden eine Mail, bei einem solchen Teil sei “etwas gebrochen”. Der Zuständige sei in den Ferien, und ich solle doch so gut sein, und der Einfachheit halber ein ganzes Kit als Ersatz schicken. Nun geht es nicht darum, dass dieses Kit etwa siebzig Franken im Einkauf kostet, zumal der Aufwand in der Bearbeitung der Reklamation sofort sehr viel höher gerät, beim Kunden wie bei uns. Nein, es ist ganz einfach so, dass ich das nicht an meiner Nasenspitze vorbei so geregelt kriege. Diese Nasenspitze schwillt dann nämlich an und ich schniefe mir eine ganze Prise Missmut in die Hirnwindungen:

Machen wir, wie erbeten, liegen danach Teile für 50 Franken aus nicht verrottbarem Kunststoff nutzlos rum, weil einzeln nicht zu gebrauchen, und landen eher früher oder später auf dem Müll. Das geht mir einfach nicht in den Kopf. Also habe ich freundlich zurück geschrieben, die Komponenten aufgezählt und darum gebeten, der Kunde, der den Mangel festgestellt hat oder jemand, der, obwohl nicht zuständig, die Augen mit im Kopf zur Arbeit gebracht hat, möge in den Karton schauen und mir sagen, was denn konkret gebrochen sei. Dann kann man das gezielt austauschen – und wir können erst noch feststellen, ob das Teil schadhaft produziert wurde und Verbesserungen angesagt sind.

Natürlich habe ich das sehr viel freundlicher formuliert, in der Sache falle ich bestimmt dennoch unangenehm auf. Wieder eine Pendenz, die man nicht mit einem Wisch vom Tisch fegen konnte, und wer hat Schuld? Der Lieferant, der doch eigentlich hunderte von solchen Kits weiter liefern möchte und durch solch störrisches Verhalten einfach nur unangenehm auffällt – statt das Gegenteil zu beherzigen, was so oft wie eine Art Grundgesetz über allem schwebt…