Mein Schreiben. Täglich.

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Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Samira kämpft für unsere bessere Welt

∞  4 Dezember 2011, 20:07

Es gibt sie immer wieder, die ungeheuerlichen Geschichten und Schicksale von Menschen, die sich, dank moderner Kommunikations- und Medienwelten längst nicht mehr fern unserer Wahrnehmungen, sondern greifbar nah für jene Dinge einsetzen, die uns selbstverständlich sind, obwohl sie auch hier vor nicht allzu langer Zeit erstritten werden mussten.


Die Welt wächst zusammen, aber sie kann deswegen noch immer sehr verstörend sein – und die Gegensätze der Kulturen sind nach wie vor unglaublich.

Gut möglich, dass auch Sie schon in einem Land Ferien gemacht haben, in dem Militärs aufgegriffene ledige Frauen einem “Jungfrauentest” unterziehen können. Mal abgesehen von der entwürdigenden Prozedur, die für sich schon Grund genug für ein lebenslanges Trauma bietet, ist eine Gesellschaft, in dem eine zweifelhafte Moral solches Handeln duldet, noch in der Steinzeit daheim.

In Ägypten hat sich eine Frau nun zur Wehr gesetzt – und nach dem Vorgang nicht schamvoll geschwiegen, sondern ihn und sich damit öffentlich gemacht. Nun geraten einige Steine ins Rollen, wie man bei SPON lesen kann (gefunden via mycomfor).

Wenn man den Artikel liest, und das soll hier in keinem Fall verschwiegen werden, kann man leicht erkennen, dass das Eine an der Geschichte grenzüberschreitend und über viele Entwicklungsstufen einer Gesellschaft gilt: Die männliche Logik zieht die misshandelte Frau in den Schmutz, in dem sie ihr unterstellt, den Vorgang provoziert zu haben. So gesehen ist die Selbstverständlichkeit, wie solches in anderen “Kulturen” gehandhabt wurde auch nur eine Erinnerung an uns, dass genau die gleiche Denke noch sehr lange im letzten Jahrhundert Grund dafür war, dass eine misshandelte Frau nicht riskieren wollte, auch noch öffentlich gebrandmarkt zu werden.

Und so haben die Kerle der Gesellschaft einfach weiter gemacht. Immer weiter. Es ist, im Grunde genommen, fast ein Wunder, wie viel davon doch in weiten Teilen unserer Landstriche einigermassen überwunden werden konnte. Zu verdanken ist es einzig und allein Frauen mit dem Kämpferherzen einer Samira in diesem Artikel.

Der Mut, den Menschen um uns herum aufbringen, ist einfach bewundernswert. Und wir sollten nur schon deshalb dafür dankbar sein, weil es uns selbst zwingt, ein bisschen bessere Menschen zu werden.