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Roger Federer: Phantastisch normal

∞  20 November 2011, 19:33

Roger Federer scheint zum wiederholten Mal in seiner Karriere nochmals durchzustarten. Dabei wird er ja jeweils eigentlich nur von einigen “Experten” zum Rücktritt geschrieben. Und alle scheinen einfach auch die Freude zu geniessen und das Herzblut zu fühlen, mit dem der Maestro seinem Spiel nachgeht.


Und in diesen Eigenschaften, ja in seiner ganzen Art, seinen Sport zu präsentieren, ist er schon längst eine einmalige Erscheinung. Dazu passen auch die Zahlen zu den folgenden Auszeichnungen:

Der 30-jährige Basler wurde von den Fans zum neunten Mal in Folge als «Fan Favorite» ausgezeichnet. Nun kann man ja noch argumentieren, dass die Zuschauer immer die Erfolgreichen am meisten geliebt haben – aber Federer bekam auch zum siebenten Mal in acht Jahren den Stefan-Edberg-Sportsmanship-Award. Dieser Preis wird von den Profikollegen und den Tennisjournalisten der International Tennis Writers Association (ITWA) vergeben.

Was mich folgendes betonen lässt:

Eines der grössten Verdienste Roger Federers ist für mich die Tatsache, dass er die Wichtigkeit, nett und anständig zu sein, immer mal wieder betont – und dabei längst nicht mehr brav und langweilig wirkt. Nein, der Basler ist ein Weltstar mit Coolness, er ist eine Marke, hat Stil und verkörpert diesen auf und neben dem Platz. Er lebt seine Überzeugung und die entsprechende Haltung ist ganz offensichtlich nichts, was er gekünstelt spielen müsste – er ist einfach er selbst und darin entwaffnend einfach, natürlich und ohne alle Allüren. Und genau darin ist er ein Superstar. Kaum einer kommt seinen Fans so nahe – und wird dabei von ihnen so respektvoll behandelt.

Roger Federer wird weit über seine Karriere hinaus aussergewöhnliche Wirkung auf Menschen haben können – und sie dazu inspirieren, eigene Standpunkte hoch zu halten und zu ihnen zu stehen. Seine Verträge sind alle langfristig abgefasst und beinhalten längst Überlegungen neben dem Tennisplatz. Der Familienvater ist dem alltäglichen Leben nie völlig verloren gegangen – und wird doch nie einer unter Vielen sein – schlicht weil es aussergewöhnlich ist, mit einem solchen Status so normal zu sein. Das ist eben wirklich cool.


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