Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Probleme sehen - oder eben nicht

∞  23 Mai 2013, 07:50

SMS zum Tag:

Es gibt Menschen, die sehen keine Probleme.
Was, wenn sie recht haben?

Ich kann fast durchdrehen, wenn ich sehe, dass sich “alle Welt” einen Deut um genau diese Welt schert. Wenn sich niemand kümmert, dann bekümmert mich das.

Es gibt aber auch jene mir durchaus sympathischen Menschen, die aufrichtig zu mir sagen können: Über was du dir alles Gedanken machst?! – Mich treibt das nicht um.

Es gibt immer welche, die “es” leichter nehmen als andere.

Sie haben manchen Strauss weniger auszufechten; aber ist das lockere Leben auch wirklich Lebenskunst? Was verpasst wer mit welcher Haltung?

Die Diskussion ist theoretisch, ich weiss, denn wir alle können nicht aus unserer Haut. Dennoch bleibt es für mich ein Mysterium, wie unterschiedlich schwer wir das Leben nehmen, welche Gedanken wir uns dazu machen und wie unterschiedlich intensiv wir nach dem tieferen Sinn in Allem suchen.

Die Frage: “Wer bin ich?” stellt sich nicht jeder gleich intensiv, und mancher ist mit einer einfachen, oberflächlichen Antwort zufrieden, definiert sich biologisch und hat zum Rest, der für ihn Mutmassung ist, ein Schulterzucken übrig.

Aber jedem kann die Decke auf den Kopf fallen, der Unterschlupf für die eingenisteten Gedanken wegbrechen. Oder? Ich bin mir nicht sicher. Wer viel reist, stellt erstaunt fest, wie unterschiedlich Menschen unterschiedlicher Kulturen, ja schon Europäer verschiedener Nationalitäten “Wohnqualität” definieren. Der Wert, den wir Elementen unserer Behaglichkeit, unseren Umständen zuordnen, ist enorm unterschiedlich. Und ich glaube, dass ähnlich verschieden der Zugang sein kann, den wir zur Seele finden. Womöglich braucht noch nicht mal jeder das Gefühl, eine zu haben.

Wir können Menschen gleichen Alters sein, und ein so unterschiedliches Verständnis von uns selber haben. Was für den Einen Wissen ist, bleibt für den Andern Mutmassung.

Und während all dieser Gedanken, in all diesen Leben, geht die Zeit dahin.