Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Pro Mensch

∞  19 Februar 2008, 18:58

Rund 300’000 Kindersoldaten werden in 75% der aktuellen weltweiten Konflikte eingesetzt.

Je 60 Mio Euro verdienen zwei Manager der Bank Julius Bär in neun Monaten.
Eine Woche nach einem kommunizierten Glanzergebnis für 2007 gibt die Credit Suisse nötige Milliardenabschreiber bekannt.
Angestellte eines Detailhändlers berichten über Schikanen am Arbeitsplatz zur “Leistungsoptimierung”.

Dies sind die Nachrichten, News, Informationsfetzen einiger weniger Minuten dieses Abends auf meinem Tisch, an meinem Ohr, vor meinen Augen. Und so geht es wohl den meisten von uns. Wir kriegen bedeutend mehr Information, als wir überhaupt verwerten können. Und die Informationen sind vorselektiert. Das Skandalöse verbreitet sich schneller, drängt nach vorn.

Und in der Tag lässt die menschliche Gier jeden Anstand stiften gehen. Vordergründig leiden immer die Kleinen darunter, unter den Kindern wie unter den Erwachsenen. Wirklich aber sind wir alle Verlierer. Die Globalisierung ist nur als Wirtschaftsidee denkbar, niemals als Völkerverständigung. Gleiche Chancen bleiben theoretisch, doch die ungleichen sind dafür gigantisch.

Und dennoch wird uns aus dem Negativen nur ein positiver Umkehrschluss bleiben: Wir brauchen einen Martin Luther Kind für die Welt, der verkündet:

I have a dream.

Dass alle Völker dieser Welt anerkennen, dass es kein einziges Religions- und Gesellschaftsmodell gibt, das sich angesichts steigenden Wohlstands gegenüber der Macht des Konsums und der Profitgier der wirtschaftlich Mächtigen behaupten könnte. Ja, es gibt nicht mal ein einziges Modell, das vor der Macht des Fernsehens bestehen könnte. Überall, wo er in Dorfgemeinschaften einbricht, zerstört er diese komplett.

Daraus müsste folgen: Wir alle kennen die Schwächen unserer Systeme, die auch unsere eigenen sind. Wir alle leiden als Gemeinschaften darunter – oder leben zumindest nicht so befriedet, wie es möglich wäre. Also wollen wir alle miteinander danach forschen, was es dazu an Veränderung bräuchte. Und dafür befragen wir uns gegenseitig und tauschen unser Wissen und unsere Erfahrungen aus. Wir nützen die Kommunikationsmittel so, dass sie uns dabei helfen – und wir leben so offen, dass wir schon kleine Erfolge auch wirklich miteinander feiern können.


Ein bedingungsloser Utopist mit grenzenloser Liebe für die Menschen