Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Pausen im Sausen

∞  18 Mai 2011, 19:31

Das einzig habe ich bereut: nicht zuweilen Pausen gemacht zu haben; ich wäre den Meinen, mir und den anderen mehr gewesen.

Paul Keller



Am Ende bleibt ein Werk, das anerkannt wird, hilft, irgendeine Bedeutung hat oder vielleicht noch bekommt.So hoffen wir es in unserer Arbeit.

Aber so manche Strebsamkeit verschreibt sich völlig dem Ziel. Fleiss, Hartnäckigkeit, Ausdauer – all dies wird einem Ziel geschuldet, und auf dem Weg dahin muss Vieles und Mancher zurückstehen. Auch ich selbst. Der vermeintliche Egoismus, der augenscheinlich aufopfernde Einsatz, mit dem eine Arbeit getan, ein Beruf ausgeübt wird – er kostet. Zuweilen ist es bare Lebenszeit, die man plötzlich vermisst, weil man sie nicht gelebt hat, weil man plötzlich darum trauert, dieser Zeit nur mit seinem Ziel einen Wert zuerkannt zu haben.

Dabei empfinden doch Viele von uns ein gutes Gespräch beim Kaffee als wirkliches Erlebnis. Der ganze Tag kann dadurch mehr Farbe bekommen – durch die Zeit, in der ich für andere und mich da war, ohne in Gedanken schon zwei Schritte weiter zu sein. Also nicht abwesend. Nicht schon wieder. Nicht wie meistens.