Mein Schreiben. Täglich.

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Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Patronales Fiasko

∞  29 Mai 2014, 22:19

istockphoto.com/Wansungy – “CEO #2”
Bearbeitung: Thinkabout

Ich habe vor einigen Tagen ein interessantes Gespräch mitverfolgen können, bei dem es um typische Lebensläufe von Unternehmer-Charakteren ging, die ihr Geschäft im Stil eines Patrons mit linear durchgesetzter Power extrem erfolgreich entwickelten – und dann am Ende an genau diesem Wesenszug scheiterten:

Sie schafften die Übergabe an die Nachfolgegeneration nicht. Zurück treten, sich zurück nehmen, andere Ideen zulassen, das Geschäft, welches wie ein eigenes Kind ist, nüchterner betrachten und los lassen können, übergeben – es ist oft nicht möglich. In einem Fall ging es um einen Unternehmer, der mit vierzig gleich drei Geschäftsführungsmitglieder einstellte, um fünfzehn Jahre später noch immer in gleicher Konstellation am Tisch zu sitzen – total frustriert. Ein achtzigjähriger Eigentümer und drei Anwärter, die mit 55 auch schon fast alles hinter sich haben – im Resultat gab es nur Verlierer. Und das Unternehmen gibt es nicht mehr.

Los lassen können – es ist so absurd wie banal – ist für jene am schwierigsten, die viel haben, weil sie sich mit diesem Besitz enorm identifizieren.