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Olympia - wie mach' ich's nur?

∞  2 August 2008, 16:55

Heute in einer Woche beginnen die Olympischen Spiele in Peking.


Lange war die Olympiade für mich eine Knacknuss, wenn ich mich fragte, wie ich mich zu diesem Ereignis verhalten sollte – und in welcher Form ich darüber berichten wolle.


Ich bin ein absoluter Sportfreak. Olympische Spiele sind daher für mich Zeitfenster mit deutlich erhöhtem Fernseh-Konsum.

Dieses Jahr finden die Spiele in Peking statt. Seit den Ereignissen auf dem Tiananmen-Platz 1989 macht mir der Umgang der Regierung mit der freien Meinungsäusserung und mit den Menschenrechten im allgemeinen immer wieder zu schaffen. Die ungelöste Tibetfrage beschäftigt mich ebenso. Es geht dabei nicht nur um Autonomieansprüche, sondern darum, dass die chinesische Regierung systematisch die tibetische Kultur unterwandert und auszuhöhlen versucht. Und damit ist nur eine der Minderheiten in China angesprochen!

Umgekehrt bietet dieses Grossereignis auch die Chance, dass diese Probleme angesprochen werden. Dies scheint auch die Meinung des Dalai Lama zu sein, der die Durchfühurng der olympischen Spiele in Peking immer ausdrücklich begrüsste. Wer bin ich also, dass ich dies dezidiert anders sehen und auch noch begründen könnte?

Und den Sportlern, die auf die Vergabe keinen Einfluss haben, für die der Fixpunkt Olympia einen Karrierehöhepunkt darstellt, will ich schon gar nicht vorschreiben, sie müssten auch nur einen Pieps von sich geben, um Kritik zu üben. Sie haben die Spiele nicht nach China vergeben.

Und wie löse ich nun mein Problem für mich?
Nun, ich werde nicht fernsehen. Die Wettkämpfe finden ohne mich statt. Ich werde begleitende Artikel zu China und seiner Entwicklung und unserem Umgang mit diesem aufstrebenden Koloss studieren und darüber schreiben – und die Resultate im Teletext lesen und manchmal erwähnen.

Und ich werde mich freuen über jedes gute Schweizer Resultat – und über jedes positive Zeichen chinesischer Völkerverständigung nach innen und nach aussen.



Links:
Tian’anmen in der Wikipedia
Welt Online über den Dalai Lama


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Sport[ler]

Respekt könnte ja der Toleranz vorangehen


Collage:
John Kounadeas “little card holder” (iStockphoto) hält eine Botschaft von Free Tibet hoch.