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Notiz / Link: Mister Cane, Präsidentschaftskandidat

∞  19 November 2011, 16:44

Herman Cain war Chef einer Pizza-Kette – und ist aktueller US-Präsidentschaftskandidat der Republikaner. Er stolpert derweil seinem Konkrrenten Rick Perry per Fettnäpfchen hinterher, und findet immer wieder ein Neues. Die Vorwürfe sexueller Belästigungen von vier Frauen in den neunziger Jahren scheinen ihn keine Stimmen zu kosten, und es ist auch gut möglich, dass es viele Amerikaner nicht kümmern wird, wie viel oder wenig ihr bevorzugter Kandidat über das Ausland und folglich die Aussenpolitik weiss. Herman Cain auf jeden Fall hat anfangs der Woche offenbart, dass er von Libyen keine Ahnung hat – um nun im kläglichen Versuch, den Eindruck zu korrigieren, die Taliban-Bewegung nach Libyen zu verorten.

Wir haben uns hier in Europa, ich rhetorisch befeuert mit vorneweg, sehr über die dümmlichen Auftritte von George W. Bush aufregen mögen und dachten wohl, wir hätten das Schlimmste nun hinter uns. In der Zwischenzeit haben wir allerdings auch eine Ahnung davon bekommen, wie überfordert tatsächlich auch europäische Staatenlenker und -lenkerinnen angesichts der aktuellen Problemstellungen sein können, wenn ausufernden Beratungen unbedingt noch eine Pressekonferenz folgen muss…

Hört man sich die “Ausführungen” dieses Herman Cain an, so beschleicht einen das ungute Gefühl, was das für ein System sein muss, das eine solche Maus gebären kann – oder anders formuliert: Die Galionsfigur, die einem Land vorsteht – wie offensichtlich kann es sich dabei um einen Hanswurst handeln, wenn dahinter die Strippenzieher des Systems dadurch nicht am Regieren gehindert werden?