Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Noch ein bisschen Brainstorming: Der Lohn

∞  12 März 2010, 20:06

Was verdienen Sie?
Je nachdem, wie gross Ihr Selbstvertrauen ist, werden Sie darauf eine unterschiedliche Antwort geben. Und darum verdienen selbstbewusste Menschen eher mehr, als sie verdienen, was bescheidene Menschen in aller Regel nicht von sich sagen können. Es ist möglich, dass die bescheidenen damit zufriedener sind als die Selbstbewussten. Das mag dann auch wieder eine Art ausgleichende Gerechtigkeit sein. Verdienst, Lohn, ist also immer auch eine Frage der Haltung. Und des Arbeitgebers. Viele dürften auf jeden Fall innerhalb der eigenen Personalstruktur betreffend Lohnparität das Wort Ausgewogenheit nicht guten Gewissens in den Mund nehmen. Ein Stück weit ist ja tatsächlich der Lohn jeweils auch eine Frage der Marktlage: Wer hat in welcher Phase welchen Job gesucht? Und wie leicht oder schwer war es, jemanden zu finden?

Wie sind Sie eigentlich eingestellt worden? Sie sind doch bestimmt auch gefragt worden, was “Sie sich denn vorgestellt haben”? (oder hätten). Schon das Einstellungsgespräch spurt also in manchem Fall ein Grundgefühl vor. Bin ich übervorteilt worden, dass man so schnell bereit war, meine Forderungen zu erfüllen? Oder, noch schlimmer: Warum war der Arbeitgeber bereit, auf mein Insistieren hin 15% mehr zu bezahlen?

Wie sportlich wir solche Unstimmigkeiten und Verhandlungen nehmen, ob wir uns richtig bezahlt fühlen – das kann sich sehr wandeln. Respekt allein reicht sicher nicht als Ersatz für fehlendes Geld. Aber ohne Respekt ist alles nichts. Der Lohn will verdient sein, und was verdient wird, soll gelöhnt werden. Eigentlich ist es eine Binsenweisheit, dass beide Seiten ein gutes Gefühl anstreben sollten. So entsteht Leistung – und damit die angenehme Frage, ob ein Bonus fällig werden kann, weil ausserordentliches erreicht wurde. Geleistet wurde es vielleicht die Jahre zuvor auch. Aber in diesem Jahr hat es sich augezahlt. “Hat der Markt das her gegeben”. Für den Lohn braucht man nicht zu danken. Er ist verdient. Idealerweise scheut man sich dennoch nicht, zu danken. Denn dass man bekommt, was man verdient, ist vielleicht selbstverständlich, aber längst nicht überall der Fall. Und nicht immer. Es hat seine Gründe, dass man über Geld nicht spricht. Aber sehr oft daran denkt…