Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Nicht wirklich ein Freitag der 13.

∞  13 April 2007, 19:25

Was soll man von einem Tag halten, der so überhaupt nicht das gebracht hat, was man sich vorgenommen hatte?
Ich fand meine Stille nicht nach dem frühen Kundentermin, und entschloss mich, stattdessen nach Hause zu gehen und den milden Frühsommertag zu nutzen, um zu schreiben. Vor allem warten da viele nette Menschen darauf, dass ich Ihnen einmal ein Mail schicke. Endlich wieder einmal.

Zu Hause stelle ich dann bald einmal fest, dass ich die Rechnung ohne den Wirt gemacht habe. Und der meint, dass heute kein Internet-Tag sei. Die Leitung tot, der Fernseher auch, was nicht schlimm wäre, aber ein eindeutiges Indiz dafür ist, wo der Fehler liegt.
Also Telefon mit der Verwaltung und (kurzes) Warten auf den Servicetechniker. Und dazwischen hundert Gelegenheiten, an die Sachen zu denken, die man statt dessen näher bedenken möchte. Aber der Terrassenstuhl bleibt verwaist.
Dann ist er da, der Herr B., und er weiss sich und damit mir zu helfen. Ich bedanke mich sehr, denn, obwohl mein Nachmittag gelaufen ist, muss ich immer wieder staunen, wie schnell solche Störungen behoben sind, und ich sehe, dass mein Missmut sich – wenn schon – gegen meine impertinente Selbstverständlichkeit richten sollte, mit der ich annehme, dass das Drücken eines Schalters IMMER das Summen des Gerätes zur Folge haben MUSS.

Vorschlag zur Übung: Einen Tag leben wie immer sonst auch – aber jedesmal, wenn wir ein Hilfsmittel benützen, egal ob mit Strom oder ohne, das Staunen darüber neu lernen, was Technik uns alles erleichtert. Der Tag wäre eine Sensation. Gerne auch mit Gefühl.

Ich rekapituliere:
Stille nicht gefunden, mir aber sogleich in meiner Unruhe Einhalt geboten und Kontrastprogramm entworfen.
Eben dieses wurde von Mr. Murphy unterbunden. Den Gelassenheitstest knapp bestanden, Herrn B. mit Dank belohnt. Wenigstens das.

Danach wenigstens zwei 10-Min-Schreibübungen absolviert. Wenigstens? Eigentlich erstaunlich, wie es mich zum Schreiben drängt. Dabei quält mich die Unrast des leeren Kopfes, der mich momentan eigentlich gar nichts Eigenes finden lässt, wird mir nicht das Thema aufgezeigt von aussen. Und wenn ich dann zu schreiben beginne, öffnen sich die inneren Pforten, oder ich lausche zumindet an der Tür.

Und: Zwei Mal leckere Patisserie vom Dorfbäcker verdrückt. Mit Hochgenuss. Das war vielleicht das Wichtigste. Neben dem Espresso aus dem Vollautomaten, natürlich.