Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Neuer Themenbereich: Die Bücherecke

∞  24 August 2008, 18:06

Die Leserreaktionen mit Ihren Lesefreuden haben mich dazu bewogen, einen weiteren Themenbereich zu schaffen: Die Bücherecke, die förmlich auf Gastbeiträge wartet.


S eit 1407 Tagen blogge ich. Als ich am 17. Oktober 2004 damit anfing, hatte ich keine Vorstellung davon, wie intensiv ich dies betreiben würde, aber ich hatte durchaus den Wunsch, dass es von Dauer sein möge. Der Wunsch hat sich erfüllt, und die Beschäftigung mit Sprache ist mir eine tägliche Freude – und auch Antrieb gewesen, wenigstens in vielen der über 2500 Beiträge. Übung macht hier zwar keinen Meister, aber sie schafft eine Kontinuität und Ergebnisse, aus denen ich selbst eine Menge über die Natur meines Schreibens heraus lesen kann und weiter lesen werde. Ich mache also weiter.

Zu kurz kommt dabei – immer wieder – das Lesen. Zeitungen und Zeitschriften lesen ist informativ, bildend oder zumindest unterhaltend. Demütig gegenüber der Kunst des Schreibens aber macht mich erst eigentlich das Buch. Ein gutes Buch zu schreiben – das ist echte Kunst.

Und durch das Lesen bildet sich die eigene Sprache weiter. Wir haben den Klang der Worte im Ohr, hören Musik, malen Bilder, sinken in eine Geschichte hinein, vergessen die Welt, aber ganz sicher nicht uns selbst darin. Ein Buch lesen ist immer auch ein Dialog mit uns selbst.

Vor einigen Tagen machte ich mit einer PWC-Studie das Leseverhalten zum Thema – und hatte ein Aha-Erlebnis. Es löste bei vielen Lesern die spontane Lust aus, über das eigene Lesen und einzelne Bücher zu berichten. Und ich spürte, wie schön das ist, welches Geschenk das darstellen kann und wie einfach es im Grunde ist, Bücher zu empfehlen, ohne dass man sie aufdrängen würde. Wenn man von ihnen erzählt, wird dem Leser schnell klar, ob das etwas für ihn ist oder nicht. Es stellt ein Angebot dar, und eine segensreiche Motivation, selbst mehr zu lesen und sich bewusst zu machen, wie das Gelesene Teil des eigenen Wissens und Empfindens bleibt. Wir alle haben Bücher, die wir irgendwie ständig unter dem Herzen tragen – oder dessen Autor wir einfach dankbar sind für die abwechslungsreichen, belebenden Stunden, die er uns geschenkt hat.

Ich habe den Kreis jener Kommentarrunde angeschrieben und eine Lese-Ecke angeregt. Und Marianne hat den Ball sofort aufgenommen. Andere haben mir geschrieben und die Idee begrüsst, gleichzeitig aber angemerkt, man wolle erst mal zusehen – und sich nicht unbedingt outen mit der Vorliebe für scheinbar belanglose Literatur. Himmel, Freunde, nichts ist belanglos, was Euch zu unterhalten vermag – und zum Leben ermutigt. Darum nur Mut! Was sich im Thema “Bücherecke “ findet, hat immer seinen Wert – weil Ihr ihn gefunden habt. Euer erzählen davon ist ein Liebesdienst. Es ist auch gar nicht die gescheite grosse Abhandlung gefragt, sondern das freudige Erzählen, das dem Lesevergnügen nachspüren lässt und die Gedanken daran Fleisch und Blut werden lässt.




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Lesen macht neugierig auf die Welt