Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Neuer (alter) Ärger mit Facebook

∞  13 Juni 2013, 21:32

Ich habe mal wieder so was von die Schnauze voll: Die Krake Facebook quängelt mit alten Freundschaftsanfragen von mir rum – und so dürfte es vielen anderen “Benutzten”, äh, sorry, “Nutzern”, immer wieder gehen.


Bild: Die heile Idealvorstellung, die Facebook suggeriert. Credit: istockphoto.com/lordalea: “Teamwork And Support”


Egal, ob man mal in einem unbedachten Moment sein Adressbuch für Facebook-Anfragen scannen liess, oder ob man für seine Blog-Auftritte bei Facebook werben wollte – Anfragen aller Art scheinen nach Monaten plötzlich wieder von Facebook abgestaubt zu werden – und die Adressaten werden erneut behelligt. Je nach Internet-Fitness der Bedachten, meinen die dann, es handle sich um eine neue Initiative von mir. Grossartig korrekt scheint es, wenn auch nur ganz klein geschrieben, wie üblich, und natürlich am Ende, dass man sich aus dem Adressenverzeichnis beim Fratzenbuch abmelden kann, wenn man den entsprechenden Links folgt. Etwas, das ganz offensichtlich noch schlechter funktioniert als der berühmte alte Sterncheneintrag für das Verbot von Werbeversand und Marketinganrufen im Telefonbuch.

Also, ganz ehrlich, ich finde das furchtbar ermüdend. Da verfügt man im Angebots- und Marktmodell von Facebook über das absolut führende Angebot im Bereich Social Media, hat alle Trümpfe in der Hand, um schlicht durch die Eigendynamik der wirklich aktiven User und deren Interaktionen unter einander substanziell und in der Qualität zu wachsen – und was macht man? Man missbraucht das Datenmaterial, um an jeder Ecke nach zusätzlichen Daten zu fischen, dabei ganz bewusst in Kauf nehmend, dass man für viel Verwirrung und Ärger sorgt. Und die Art und Weise, wie man solche repetitive Anfragen mit dem Anschein von Aktualität verpackt, grenzt einfach an Schamlosigkeit. Eine Bauernfängerei par excellence ist das.

Was mich aber am meisten ärgert, ist, dass ich, um mich zu wehren, mich in Vorgänge hinein denken muss, und mich mit Praktiken zu beschäftigen habe, für die ich weder Zeit noch den Überblick habe. Mag ja sogar sein, dass es für jedes dieser Ärgernisse irgendwo einen roten Knopf gibt, nach dem dann auch Ruhe sein wird, aber dass es diesen roten Knopf überhaupt braucht, ist für mich schon eine Zumutung. Ich brauche ja bald mehr externe Beratung, wenn ich Twitter, Facebook, Flickr etc. benutzen will, als wenn ich versuche, meine Steuererklärung auszufüllen.