Mein Schreiben. Täglich.

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Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Nelson Mandela hat vergeben. Zur Versöhnung braucht es Nachahmer.

∞  6 Dezember 2013, 15:43

Nelson Mandela ist tot. Auch hier ist er Thema. Mit wenigen Worten, denke ich. Denn viele braucht es nicht. Die grösste Strahlkraft dieses Mannes geht von seiner Haltung aus. Vom Beispiel der Vergebung.

Nelson Mandela ist nicht mehr. Und sein Leben wäre für manchen von uns eine Zumutung gewesen. Zum Verrücktwerden. Doch Mandela hat sich die Fähigkeit der Versöhnung erhalten, durch alle Irrsinnigkeit völlig ungewisser Zukunftsgedanken hindurch, durch Leid und Hass und Gewalt, durch Kerker, Missachtung und den Stillstand der Zeit, die gewöhnlich alle Hoffnung auffrisst. Mandela wurde befreit und blieb oder wurde frei, nicht hassen zu müssen. Er hat uns das Beispiel der Vergebung geschenkt. In unfassbarer Grösse. Mit unsicherem Ausgang für sein Volk vielleicht, aber mit der Möglichkeit für uns alle, über die mögliche Kraft menschlicher Güte nachzudenken. Und sie zu wagen: Soll auf Vergebung Versöhnung folgen, braucht es Menschen, die sich entsprechend berühren lassen.

Wenn man nicht mal seine Peiniger hassen muss, wenn man nichts so sehr verteidigt, wie die Fähigkeit zur Liebe, wenn man sie jedem Wirrniss menschlicher Wut entgegen stellt – ist es möglich, dass die Zeit für die Liebe arbeitet und nur unsere Ungeduld und Verzagtheit in den viel kleineren Anfechtungen unseres Alltags uns daran hindert, es gleich halten zu wollen.