Nach-Denken
Im Radio von der Direktorin der Frauenstrafanstalt Hindelbank erfahren, dass sie regelmässig „in die Stille geht“, will heissen, bewusst Ferien macht, fern von jeglichem Trubel, mit Raum für Meditation und ein „Finden seiner selbst, das man manchmal aushält, manchmal nicht.“
Vor manchen Fragen herrscht Stille. Es vergeht Zeit bis zur Antwort. Sie nimmt sich Zeit. Einmal fühlt sich die Moderatorin angehalten, zu sagen, „Nachdenken vor der Antwort wäre erlaubt“.
Während ich im Auto zuhöre oder eben nichts höre, vernehme ich die Geräusche der Strasse plötzlich ganz anders. Sie sind lauter und doch weiter weg. Ich bin in Gedanken bei der gestellten Frage – und mein Denken wird für einmal nicht einfach zum Zuhören angeleitet.
Es ist wirklich eine stillere Heimfahrt als üblich.