Mein Schreiben. Täglich.

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Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Mut für das Dankeschön mit Freude

∞  31 Juli 2007, 00:21

Themen: SMS zum Tag und
Zugeneigt

Warum scheint Dank immer seltener zu werden?
Ein Geschenk wird erst mit dem Dank ohne Sorge um eigene Kompensation wirklich angenommen, geehrt und veredelt.



Natürlich gibt es gesellschaftliche Konventionen, die als Teil einer gemeinschaftlichen Kultur den Usus von Geschenken regeln. Dies ist aber für das zwischenmenschliche Auskommen etwa so bedeutend, wie unser Wissen, wie man mit Messer und Gabel isst. Beherrschen Sie es nicht, können sie durchaus ein Problem haben, erweisen Sie sich dagegen als feiner Herr oder vollendete Dame, so reicht das noch nicht für wohl temperierte zwischenmenschliche Gefühle. Allenfalls laufen Sie Gefahr, das, was Sie an Selbstgefälligkeit dabei fühlen, mit Annahme und Anerkennung zu verwechseln.

Nein, hier ist vom Geschenk die Rede, das spontan gemacht wird, weil es eine Herzensangelegenheit ist. Vom Schenkenden, der sich nichts anderes wünscht, als einen ausgelösten Moment des Glücks, eine Freude im Gemüt des Nächsten.

Wenn ich dieser Nächste bin und diesen Wunsch erkennen kann, wenn ich nicht Angst habe, es nicht wert zu sein, wenn ich mich nicht ziere sondern einfach freue, wenn ich keinen Gedanken daran verschwende, wie ich dies “zurückzahlen” könnte – dann erst weise ich den Schenkenden nicht zurück, brüskiere ihn nicht, indem ich ihm unterstelle, dass er mich binden, einnehmen, überstrahlen will.

Wir alle möchten doch manchmal einfach eine Freude machen. Vielleicht kommt uns ganz spontan die Idee, wie das gelingen könnte, weil wir unvermittelt darauf stossen, wie dazu bestimmt, als Geschenk entdeckt zu werden.
Wie schade und traurig ist es doch dann, wenn wir damit bei der beschenkten Person nur diese Art Stress auslösen, die sich plötzlich in einer Schuld sieht, die wir doch gar nicht begründen wollen, weder jetzt noch in Zukunft.


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