Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Mr Murphy - als hätte ich den auch noch gebraucht

∞  16 Dezember 2013, 22:04

Dass ich mich im Kompressor-Modus bewege, erkenne ich daran, dass ich mich schon gar nicht mehr richtig aufrege, nur jetzt, gegen Abend, wird es einfach zuviel.

Es kommt mir so vor, als würde mir alles dräuend hohnlächelnd vorgrollen wollen, dass nichts, wirklich nichts sichere Bahnen kennt.

Während ich also die Verwirrung meiner Schwiegereltern betrauere und wir gleichzeitig unter dem Nervenstress leiden, der sich daraus ergibt, versuche ich, meinen Tag erfolgreich zu gestalten – er beginnt zwei Stunden früher als gewöhnlich. Und wie er verläuft? Mal sehen, ob ich die Liste der Dinge, die nicht funktionieren, zusammen bringe:

Am Morgen, als ich gerne meiner Liebsten noch eine Gefallensarbeit schenken möchte, will der Computer ewig nicht aufstarten, bis ich endlich gehen muss. Die Nummer, die ich unterwegs anrufen möchte, kann ich im Handy nicht anwählen, weil die Suchfunktion in den Kontakten nicht funktioniert und nur immer den ersten Eintrag des Adressbuchs anzeigt. Ich parkiere vor der ersten Sitzung brav auf dem öffentlichen Parkplatz, der gern von Möwen frequentiert wird, die dort auch noch gefüttert werden. Mit klacksigem Ergebnis für Lack und Scheiben.

Endlich im Pflegeheim angekommen, hätte ich noch etwas Zeit für einen Mail-Check, um dann festzustellen, dass mein iPad fast keine Akku-Leistung mehr hat. Und nun zu Hause stelle ich fest, dass die Webseite des Tennisclubs, die ich betreue, zwar wieder erreichbar ist – das Aufschalten neuer Beiträge aber so was von mühsam ist oder gar nicht funktioniert. Das Rundmail, das ich stattdessen in die Welt setzte, will ausgerechnet diesmal auch nicht richtig funktionieren und bockt vor der letzten Tranche des Gruppenversands für mehrere Stunden.

Und in alledem blieb ich ruhig. Gefährlich ruhig für meine Feinde. Zum Glück zeigten sich mir keine – bis auf meinen armen Altvschwiegervater, der mich heute bis aufs Blut forderte – und nicht nur mich.

Dass fast alle die aufgezählten Probleme mit Internet zu tun haben, zeigt einmal mehr, wie schwabbelig ätherisch unwirklich einem dieses Welt werden kann, wenn Hard- und Software dies tun, was klapprige Autos auch können: Stottern. Bis der Motor kocht und schliesslich ganz aussteigt?