Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Mit Halb- oder Unwissen informiert

∞  21 April 2010, 18:14

Wieviel Ungenauigkeit oder auch schlicht Fehlinformation bestimmt eigentlich unser Bild von der Welt? Wahrscheinlich denken wir besser gar nicht näher darüber nach. Was in sich natürlich so was von inkonsequent ist… Aber es ist eine Tatsache, dass laufend Halbwissen in unseren Köpfen durch Repetition zementiert wird. Mein neustes eigenes “Schreckerlebnis” zu diesem Thema ist die oft belachte und angefeindete Unfehlbarkeit des Papstes. In Tat und Wahrheit wurde diese Unfehlbarkeit genau zwei Mal bisher überhaupt von einem Papst in Anspruch genommen. Und das erste Mal war sie nötig, um überhaupt diese Unfehlbarkeit stipulieren zu können…
Der Vorgang mag in sich nun genau so diskutabel oder unmöglich bleiben für weltlich gesinnte Menschen. Die Tatsache, dass wir immer wieder auf diese Unfehlbarkeit kommen, wenn wir uns mit dem Oberhaupt der katholischen Kirche befassen, verzerrt aber die Wahrnehmung und macht die Auseinandersetzung nicht einfacher. Tatsächlich ist es aber doch so, dass Worte und Meinungen des Papstes schlicht aus der hierarchischen Struktur der Kirche heraus so unbeweglich und unverrückbar scheinen, in Tat und Wahrheit aber doch viele verschiedene Strömungen in dieser Weltkirche auszumachen sind – und nie wird eine abweichende Meinung mit dem Hinweis auf die unfehlbare Gegenposition abgeschmettert. Die Macht spielt viel eher nach in hierarchisch organisierten Gesellschaften ganz allgemein zu beobachtenden Prinzipien.

Was das verändert? Wenig. Es muss schon gar nicht die Kritik abschwächen. Aber es kann sie vielleicht auf eine sachlichere Ebene stellen, die auch den Respekt beinhaltet – statt der Überheblichkeit, die einer Verachtung auch immer ein wenig inne wohnt…