Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Mensch!

∞  27 Mai 2014, 22:17

Machen wir mal ein Gedankenspiel:

Sie bekommen Geld anvertraut, sagen wir, ein paar Millionen, und sie haben die Aufgabe, damit sinnvolle Entwicklungsarbeit zu leisten. Konzentrieren wir uns mal nicht auf die Art der Arbeit, auf Rechtsformen von Stiftungen und dergleichen, auf möglichst wenig Bürokratie. Nein, es geht einzig uns allein darum, den Zweck zu bestimmen, dem diese Gelder zugeführt werden sollen. Und Sie bekommen keine Giesskanne in die Hand gedrückt, so dass sie verschiedensten Pflänzchen ein bisschen Wasser gönnen können, damit alle am Schluss etwas davon haben. Nein, Sie müssen selektieren und sich für EIN Thema entscheiden.

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Milchpulver für die hungernden Kinder? Impfprogramme für Kleinkinder? Spitalprogramme?
Geringere Kindersterblichkeit verschärft das Problem fehlender Schulungsmöglichkeiten. Ich weiss, das ist zynisch. Aber es ist genau so zynisch, ein Kind durchzufüttern, um es dann ins Elend zu entlassen.


istockphoto.com/JBryson: Faith

Nein, ich glaube, ich würde das Geld für Bildungsprogramme einsetzen – und ich würde es noch mehr eingrenzen: Ich würde Projekte unterstützen wollen, die nicht nur Bildung für die Kinder ermöglichen, sondern auch einen Beitrag für die Verständigung unter den Religionen leisten. Interkonfessionelle, interreligiöse Programme, in denen sich die Muslime und Christen nicht die Köpfe einschlagen, sondern neugierig von einander lernen. Oder Programme von Schulen, an denen Schiiten und Sunniten problemlos zusammen vorwärts kommen können.

Die Ursachen, welche uns Menschen hindern, von einander zu lernen, gehören bekämpft. Und zwar entschieden. Denn umgekehrt geht von Menschen, welche diese echte, bewusste Toleranz lehren und leben können, eine unheimlich grosse spirituelle Kraft aus, und eine Energie, welche in uns allen die Begeisterung für das Miteinander neu fördern könnte. Und daraus wächst Hoffnung für die Welt, die rein gar nichts mit Naivität zu tun hat.