Mein Spiegelbild
Mein Freund lehrt mich, über mich zu staunen und zu glauben, dass ich bin, was er in mir sieht.
Ich brauche keinen Panzer mehr, denn ich habe Flügel bekommen.
Ich habe mal gelesen, dass es ein heraus ragendes Merkmal einer Freundschaft sei, dass man in ihr mit seinem Freund ohne Hemmungen herum albern könne. Nun mag man sagen, dass dies hoffentlich nicht das Massgebliche daran sei.
Warum? Es besagt nämlich, dass ich in der Gegenwart meines Freundes einfach lebe, spontan bin, und mir keine Gedanken mache, wie ich wirke. Ich weiss, ich bin so wie ich bin, ohne Verstellung, willkommen und angenommen. Mehr kann mir ein Mensch nicht geben.
Da ist mein Spiegel, dem muss ich das gleich wieder mal sagen. Denn wenn ich etwas ins Feld führen kann, das mich fest versichern lässt, dass Gott eine Realität ist, dann dies:
Die persönliche Erfahrung, dass, wenn ich mich auf seine Liebe verlasse, wenn ich ihr traue, ich genau dies kann: Mein Spiegelbild begrüssen und kein anderes an seiner Stelle haben wollen.
Und an einem solchen Tag ist alles gut, das Leben willkommen, die Schwierigkeiten zu meistern und das Glück zu sehen – und zu geniessen.
Der kleine zusätzliche Spiegel, den ich geschenkt bekommen habe im alten Jahr, beginnt seinen Zweck zu erfüllen, da er mir zum freundlichen Ermahner wird.
Blogoscoop
