Mann oder Frau? Die ewige Frage?
Die SP wird bei den nächsten Regierungsratswahlen Regine Aeppli ersetzen müssen. Ganz egal, wie man zu der Politikerin steht – sie hat kantonal einen hohen Bekanntheitsgrad, und es wird nicht leicht sein, den richtigen Kandidaten zu finden, um die Lücke zu schliessen und die Wahl zu sichern. Allerdings stehen mit Daniel Jositsch und Chantal Galladé zwei profilierte Köpfe zur Auswahl – und schon höre ich, dass das für Jositsch fast unmöglich werden dürfte, da es sich “die Sozialdemokraten wohl nicht erlauben könnten, dem Wahlvolk eine Regierungsmannschaft ohne Frau vorzuschlagen”.
Ich bestreite in keiner Weise, dass wir nach wie vor Frauendiskriminierung kennen, dass Frauen nicht den gleichen Lohn für gleiche Arbeit bekommen, etc. Aber kann es den ernsthaft darum gehen, ob ich von einer Frau regiert werde oder von einem Mann? Ich will doch bei einer Vakanz den bestmöglichen Regierungsrat wählen, und nicht den bestmöglichen Mann oder die beste Frau?!!
Erst, wenn wir solche Spielchen überwunden haben, wenn wir über Quotenplätze für Frauen noch nicht mal mehr nachdenken, weil das Ansinnen einfach nur peinlich für die Frauen wirkt, erst wenn wir, egal für welchen Job betreffend der Eignung dafür gar keinen Gedanken über das Geschlecht verschwenden – erst dann werden wir für alle unsere Aufgaben die Ressourcen, welche wir aus unserer Gesellschaft schöpfen können, wirklich nutzen können.
Conchita Wurst hat den Eurovision Song Contest gewonnen. Ein Mann als Frau mit Bart. Die singen kann. Mit toller Figur. Vielleicht sind es ja wirklich solche Schlagzeilen, welche die grundsätzlicheren Bewusstseinsprozesse anstossen. Wie wahrscheinlich das ist, vermag ich nicht zu sagen. Wie nebensächlich hauptsächlich gewisse Attribute wirklich noch sind, auch nicht. Wir alle sind da wohl noch lange gefordert. Egal, welchem Geschlecht wir angehören.
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