Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Mal wieder da

∞  14 April 2009, 16:56

Da reist man mit nur einer Tasche, wenigstens so im Wesentlichen, denkt man sich das ganze Fotoutensil und den Tagesrucksack weg, und lässt vier Wochen also, wie man sich einbildet, alles hinter sich. Und dann kommst du nach Hause – und rödelst stundenlang in der Wohnung herum, um erst alles in etwa so schnell voll zu gammeln mit den verschwitzten und miefenden Kleidern, wie das vor kurzem in jedem Hotelzimmer gelang, nur dass jetzt eine ganze Wohnung in diesen Charme gebadet wird… Wo eigentlich kommen diese Klamotten alle her, zumal noch bei dieser freien Garderobe ohne alle Zwänge, selbst am Abend an feineren Adressen?

Aber es ist ja gar nicht die Tasche, nicht das für irgend einen Notfall mit geschleppte und natürlich nicht gebrauchte, aber nun herum liegende absolute unabdingbare Zweckdings, das so beschwert und den Zivil(isation)isten in ständiger Rotation hält, sondern es ist die vertraute Umgebung, die man, kaum wieder zu Hause, sich wieder auf den Rücken schnallt bzw. um sich gruppiert haben will, wie man es sich gewohnt war, denn deshalb komme ich ja auch wieder gern nach Hause, weil ich mich genau nach dieser bekannten (Un-)Ordnung gesehnt habe. Und weil ich eben komme, mit all meinem Gerümpel, störe ich mich mal eben selbst.

Der Jetlag meldet sich so langsam, und überhaupt tun wir alles mit der Denkgeschwindigkeit eines Wasserbüffels, der sich vor 40° Schattenwärme auch nicht retten kann und sogar das Fressen lieber einstellt. Zu anstrengend. Aber wir wollen ja auf den Beinen bleiben und rödeln also seitwärts, wenn es denn nicht vorwärts geht, Hauptsache, Bewegung. Und morgen müssen ja nicht nur die Uhren wieder richtig gehen, wir doch auch, denn die Arbeit ruft, und wenn es nur die ist, die wir uns selbst machen (wollen).

Der langen Rede kurzer Sinn: Es ist ein ganz normales Heimkommen von einer langen Ferienreise, mit den ersten paar hundert Metern nach der Ziellinie in Zeitlupe.
Und im Grunde, muss ich sagen, habe ich einiges an Disziplin von meiner Liebsten übernommen und selbst innerlich gut geheissen: Wenn Du die Hinterbacken nicht zusammen kneifst, schläfst Du zur Unzeit darauf ein – und erwachst im Mief, den Du nun doch wirklich nicht mehr sehen kannst.
Und riechen schon gar nicht. In der Waschmaschine dreht sich die vierte volle Trommel des Tages…

Was ich noch sagen wollte: Wir sind dann mal wieder da.