Mein Schreiben. Täglich.

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Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Europas Bruchstellen - wo sind die Taten?

∞  26 November 2011, 19:26

Ich weiss nicht, wie es Ihnen geht, aber ich hab’ langsam ein sehr mulmiges Gefühl: Wie lange dominieren nun die Krisenmeldungen zu Europas Wirtschaft schon die Nachrichten? Welcher dieser kriselnden Staaten hat sich denn bis dato wirklich auf Sanierungskurs gebracht? Welche Nachricht oder Absichtserklräung hat denn bis dahin irgendwie die Stimmung massgeblich verändert?
Keine?
Das ist auch mein Eindruck. Und ich denke an Island. An Irland. Staaten, welche ihre Krise wirklich haben durchbrechen sehen – und längst dabei sind, die Konsequenzen aufzuarbeiten – und allmählich wieder Land zu sehen. Auf jeden Fall geschieht da das, was wir alle aus eigener Anschauung kennen:

Wenn wir Schulden machen, und wir keinen neuen Kredit mehr kriegen, um den alten Kredit zu bedienen, dann druckt uns niemand Geld. Es kommt das Fallbeil. Oder der Tilgungsplan. Die Vereinbarung mit den Gläubigern. Und danach die mühsame Rückzahlung. Der Schrecken hat noch kein Ende. Aber das Ende der bisherigen Politik ist erreicht. Und erst ab diesem Zeitpunkt kann man als durchschnittlicher Bürger, mehr oder weniger direkt betroffen, sich überhaupt mit der Situation identifizieren – und wird man entsprechend auch dazu gezwungen.

In der heutigen Medienlandschaft vernehmen wir jeden Pupser aus der Vorverhandlungsvorbereitungssitzung mit dem Ziel einer baldigen Absichtserklärung. Alle Welt druckst irgendwie herum. Und wie man so zuschaut, hat man das Gefühl, das Ende, das unweigerlich kommen wird, wird so immer schrecklicher. Einen sehr guten Überblick über die aktuellen Ausblicke in Europa gibt es hier zu lesen: Eurozone vor neuer Schockwelle