Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Liebend handeln... - Reflexionen

∞  4 März 2008, 06:45

Philosophen, sagt Ustinov, würden in Ermangelung einer Frau die ganze Welt umarmen.

Ich stelle mir vor, wie es wäre, es gäbe heute noch mehr Enthusiasten der Liebe. Menschen, gerade auch Männer, die bedingungslos an die Liebe glauben. Dass sie möglich ist, sich erhält, stärkt, tiefer wird statt lauer, dass sie Grenzen überwindet und Berge übersteigt. Aus Liebe vermögen wir sehr viel mehr zu tun als aus Überzeugung.

Oder: Eine Überzeugung, die in der Gewissheit der Liebe ruht und vor ihr besteht, ist nicht umzustossen. Durch nichts und keine Widerwärtigkeit. Sie redet auch und gerade durch ihr Handeln.

Für Menschen und Ideen, Überzeugungen einzustehen, weckt dann das Beste in uns, wenn wir es mit Liebe verknüpfen können. Gegen die Liebe gibt es keine Argumente. Es ist die absoluteste Kraft, die Menschen fühlen können.

Liebe muss sich auch nicht verbrennen. Sie kann in sich wachsen, das Tempo ändern, ohne an Kraft zu verlieren. Sie vermag, sich stets der eigenen Seele zu erinnern und in den Menschen den Bruder und die Schwester zu sehen.

Liebe will nicht prahlen. Liebe will wirken. Schenken. Giessen. Glück gebären, den Moment schmücken, die Ewigkeit sehen, die Zukunft begrüssen, die Gegenwart dehnen. Liebe vergibt Dir und sich selbst, denn sie will im Augenblick leben.

Liebe ist auch nicht an einen Menschen gebunden. Sie kann sich nicht verschwenden, wenn sie echt ist. Sie bedingt nichts, erwartet nichts, argumentiert nicht, handelt einfach, schenkt aus sich selbst heraus. Sie rechnet nicht auf, wartet nicht ab, sondern vertraut und bietet an. Man kann ihr ins Gesicht schlagen, aber kein Hohn ist für sich stark genug, sie zu beleidigen.

Wer der Liebe nicht gerecht vor sich selbst zu begegnen vermag, verliert selbst am meisten.

Wer der Liebe begegnet, erkennt sich stets in seinem eigenen Handeln.