Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Leben im Zeitraffer - Sportlerkarrieren

∞  10 Juni 2014, 21:14

Heute, ich bin in der Stadt mit dem Auto unterwegs und fahre gerade aus einer Tiefgarage, da springt mich eine kleine Schiefertafel an, als sich die Nase des Autos am Ende der steilen Ausfahrt senkt: Auf der Tafel im Fenster des kleinen Restaurants auf der andern Strassenseite steht mit weisser Kreide trotzig geschrieben:

HIER WM-FREIE ZONE

Ich muss schmunzeln. Ich bin Fan. Fussballverrückter. Aber ich kann den Mann verstehen – und womöglich ist das ein zündendes Geschäftsmodell in den Wochen der flirrenden TV-Kästen in allen Lokalen.

Es hat Weltmeisterschaften gegeben, bei denen habe ich kein einziges Spiel verpasst. Das wird es so kaum mehr geben. Das Spiel und seine Facetten und seine Strahlkraft fasziniert mich noch immer. Aber die Überkommerzialisierung gibt auch mir zu denken.

#188096079 / gettyimages.com

Bild: Gökhan Inler

Was ich aber in jedem Fall geniesse in diesen Wochen: Endlich gibt es auch mal im Sportjournalismus interessante Hintergrundberichte – und Portraits von Spielern, die wirklich lesenswert sind. Weil diese Profile und Lebensläufe für Karrieren im Durchlauferhitzer stehen. Hier erleben junge Menschen in zehn, fünfzehn Jahren alle Höhen und Tiefen eines ganzen Berufslebens – und sie müssen mit der Aufmerksamkeit umgehen, die es ihnen sehr schwer macht, auf dem Boden zu bleiben.

Vielleicht ist das ein Ansatzpunkt für Sie, wenn Sie eher zu den Fussballmuffeln gehören? Aber, ich gestehe es ein, auch dann fällt der Zugang leichter und wird die Neugier natürlich dann eher geweckt, wenn man schon weiss, wer Gökhan Inler ist, oder Valentin Stocker – zwei Schweizer Fussballer, die so unterschiedlich sind und in so verschiedenen Welten leben – bevor nun Stocker nach der WM nach Berlin wechseln wird – wo es mit der Beschaulichkeit dann auch noch weniger weit her ist als bisher.

Zwei Wege – ein Ziel