Mein Schreiben. Täglich.

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Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Kunst gegen Konvention - aber wie?

∞  10 Februar 2014, 11:49

Es gibt keine Kunst, die sich darin erfüllt sähe, einer Konvention zu genügen. Es wird aber auch aus nichts Kunst, nur weil es Konventionen sprengt.

Manchmal bedauere ich es zutiefst. dass aktuelles künstlerisches Schaffen seit den Zeiten meines Erwachsenwerdens so gar nichts Konstruktives mehr zu enthalten scheint. Destruktion, wohin ich blickte oder hörte, Rebellion ohne Botschaft, Ablehnung statt Bekenntnis, Anprangerung statt Einkehr.

Ich las und lese Khalil Gibran, bewundere den Mut, in heutiger Zeit das Meer rauschen zu hören und nichts anderes beschreiben zu wollen. Naivlinge, die Romantiker? Was kann uns den ein Mangel mehr quälen als es fehlende Liebe tut? Liebe zwischen Menschen, in allen aufrichtig wohlmeinenden Formen, die das eigene Verhalten nicht gegen anderes aufrechnet sondern einfach gelebt werden will und muss – ist sie noch von Bestand? Glauben wir noch an sie? Wie heiraten junge Menschen, wenn die Hälfte ihrer Eltern längst geschieden sind? Wie kann man seine Wortkunst der Liebe zur Natur widmen, wenn sie vor der eigenen Nase zerstört wird?

Aber wie trage ich denn zu einer wahrhaftigeren Welt bei? Mit Pamphleten, Streitschriften, Paukentheater? Vielleicht wäre die Kraft der Kunst eine grössere, sie würde positiv das beschreiben, was wir uns verloren gehen lassen. Vielleicht würden uns Künstler die Augen öffnen, welche hier und jetzt und heute an die Kraft der Liebe glauben und an die Botschaften der Natur – und nichts anderes wollen, als ein Teil davon zu sein.