Mein Schreiben. Täglich.

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Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Kritiker und ihr Anspruch, ernst genommen zu werden

∞  11 Mai 2012, 12:10

Immer wieder interessant, was – unter meinen engeren Freunden, mit denen ich mich Donnerstags zum Sport treffe – eine Reaktion auslöst, und was nicht. So hörte ich immer wieder Kritik über die Homepage des Sportclubs. Die Seite bot auch reichlich Angriffsfläche und herrliche Ansatzpunkte für süffisante Kommentare. Nun haben wir eine neue, aktuelle Seite. Und ich höre nichts mehr. Das ist einerseits das Optimum, denn eine solche Arbeit bedeutet immer, dass im Resultat “keine Klagen” so viel bedeutet wie “Ziel erreicht”.

Dass sich niemand zur Veränderung äussert, könnte mich in diesem Fall aber auch irritieren – denn ich habe die Seite mit gestaltet und verantworte sie nun auch inhaltlich. Schweigen im Walde könnte ich dann also auch so deuten, dass man über das Resultat milde den Mantel des Schweigens breiten möchte, um mich “zu schonen”. Mir wäre es aber lieber, und es würde auch mehr Respekt bedeuten, wenn man mich auf Dinge anspräche, die nicht gefallen.

Es ist aber schlicht wohl der Lauf unserer Zeit, dass das viel zu tief gedeutet ist: Es wird wohl viel eher nicht viel Aufmerksamkeit darauf verwendet und die Seite ist durchaus okay. Dass ein Feedback auch jetzt und gerade jetzt nützlich wäre, kommt den Kollegen gar nicht in den Sinn. Und zum Sticheln besteht scheinbar kein Grund (mehr). Keine Sorge: Ich bekomme durchaus Feedback von dritter Seite, alles in Ordnung, und ich habe es schlicht übernommen, weil es mir Spass brachte und weiter macht. Aber wundern tue ich mich dennoch. Ich finde Kritik etwas sehr Wertvolles – aber man sollte die Haltung, die dazu gehört, dann auch aufrecht erhalten und sich auch zu Veränderungen äussern, wenn die dann – endlich – vorgenommen werden. Macht man das nicht, muss man sich nicht wundern, wenn der eigene Ärger bei anderer Gelegenheit einfach überhört wird.