Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Klamm, aber gaaanz warm ums Herz

∞  9 März 2012, 18:45

Der Spruch des Tages gehört für mich durchaus in die Sammlung der Quellwasser – Sprüche. Es ist eine nordnorwegische Lebensweisheit:


Es gibt kein schlechtes Wetter.
Es gibt nur schlechte Kleidung.



Der Spruch bringt die Lebenseinstellung herrlich auf den Punkt, die man entwickeln sollte, wenn man in diesen nördlichen Gefilden gelassen und zufrieden leben will.
Es scheint zudem eindeutig so zu sein, dass die Menschen hier sehr genau wissen, dass eines der schönsten Güter, das Sie besitzen, das andere Zeitgefühl ist: Hier haben die Menschen viel eher Zeit. Für alles. Jedes Gehetze scheint überflüssig.

Ich bin im übrigen mit meiner Ausrüstung ganz zufrieden. Dennoch sind meine Finger mittlerweile ein bisschen klamm, aber an der Wärme werde ich die Tasten bald wieder finden…

In den Lofoten wollte ich der Kälte einfach so lange wie möglich trotzen. Und das Wetter ist heute zwar durchzogen, aber es hat am Nachmittag immerhin so stark gebessert, dass wir gutes Licht für diesen Teil der Fahrt hatten. Der morgendliche Ausflug allerdings hat dichten Hochnebel, Scheeriesel und Regen angeboten, bunt gemischt: Ich denke, es war ganz gut, wurde uns so vor Augen geführt, was für ein Riesenglück wir mit dem Wetter auf dieser Reise hatten. Die letzten Tage können an diesem Eindruck nichts mehr ändern. Auch objektiv gesehen hat diese Fahrt die Gnade des Wettergottes in hohem Mass gefunden, und wir sind dafür sehr, sehr dankbar und entsprechend “angefüllt” mit Eindrücken.

*
Na also, jetzt habe ich ja tatsächlich noch ein bisschen gebloggt, nicht wahr?
Ich werde sicher noch ein bisschen Zeit mit den Bildern verbringen, während draussen die Berge durch die Nacht gleiten. Ich denke, für den Rest der Reise werde ich auf Lookabout dabei ausgewählte Bilder veröffentlichen, die nicht einzelne Destinationen dokumentieren sollen, sondern einfach eine Art Streiflichter der Reise darstellen, die ich schon jetzt ganz besonders lieb gewonnen habe. Bedingung dafür ist allerdings, dass die Bilder nicht zuviel Bearbeitung benötigen – etwas, was leider für fast alle Bilder gilt. Nicht, weil sie schlecht wären, sondern weil ich viele Flecken und Verschmutzungen drauf habe, die ich mit behelfsmässiger Kamerareinigung nicht rausbringe.
Auch diese Arbeit der extrem aufwendigen Nachbearbeitung werde ich gerne leisten, denn dabei kann ich mich in Gedanken wieder an Bord der Trollfjord begeben.
Irgendwann werden wir Sie dann mit Reisebericht und chronologischen Bildserien auf die Reise mitnehmen.